Nationalspieler ist ablösefrei Gladbachs Ginter vor Rückkehr nach Freiburg
Mönchengladbach · Überraschung in der Bundesliga: Der SC Freiburg benötigt einen Nachfolger für Nationalspieler Nico Schlotterbeck, der nach Dortmund wechselt – und holt offenbar einen weiteren Nationalspieler. Woran Matthias Ginters Rückkehr aus Gladbach noch hängt.

Das ist Matthias Ginter
Matthias Ginter will zurück auf die internationale Bühne und hat nie einen Hehl daraus gemacht, spätestens nach dem Karriereende in seine Heimat zurückzukehren. Durch die bereits feststehende Europa-League-Qualifikation des SC Freiburg (sogar die Champions League ist noch drin) lässt sich in diesem Sommer sogar beides verbinden – und Ginter will diese Chance allem Anschein nach ergreifen.
Wie „Sport Bild“ und „Bild“-Zeitung am Montagnachmittag vermeldeten, steht der 28-Jährige vor einem ablösefreien Wechsel von Borussia Mönchengladbach zum SC Freiburg, wo er von 2005 bis 2014 aktiv war. Unsere Redaktion kann diese Informationen bestätigen, allerdings sind noch letzte finanzielle Details zu klären. „Wir haben kurz gesprochen und er hat mir gesagt, was er machen wird“, sagte Borussias Sportdirektor Roland Virkus, wollte aber nicht mehr verraten am „Dazn“-Mikrofon.
Freiburg hat in den vergangenen Jahren zahlreiche deutsche Nationalspieler herausgebracht. Dass die Breisgauer einen aktuellen verpflichten ist jedoch eine Rarität. Möglich macht es zum einen Ginters auslaufender Vertrag in Gladbach und zum anderen ist klar, dass Abwehrchef Nico Schlotterbeck zu Borussia Dortmund wechselt. Der 22-Jährige hat einen Fünf-Jahres-Vertrag unterzeichnet. Der Transfer soll rund 25 Millionen Euro in die Freiburger Kassen spülen.
Die Heimatklubs der Borussia-Profis
So lässt sich auch erklären, wie der Klub Ginters Gehalt stemmen will. Der Innenverteidiger soll in Gladbach knapp vier Millionen Euro verdienen. Für Ginter wäre Freiburg eine überraschende, aber logische Lösung. Besonders nach der Bekanntgabe seines Abschieds zum Saisonende hatte es Gerüchte um Top-Klubs wie Inter Mailand und Bayern München gegeben. Doch die Berichte liefen genau wie solche über ein Interesse von Premier-League-Klub Aston Villa ins Leere. Zudem hatte Ginter oft betont, dass ein Wechsel ins Ausland für ihn nicht unbedingt höchste Priorität genieße.
Für Freiburg absolvierte er am 21. Januar 2012 sein erstes von mittlerweile 290 Bundesligaspielen. Ginters Trainer damals und vermutlich auch in Zukunft: Christian Streich. Unter dem 56-Jährigen hatte er in der U19 den DFB-Juniorenpokal gewonnen. Nun könnte es zum Wiedersehen kommen nach einer für Ginter vor allem sportlich komplizierten Karrierephase. Zu den Problemen mit Gladbach kam der Verlust des Stammplatzes im DFB-Team.
Aufgewachsen ist Ginter in March, wenige Kilometer von Freiburg entfernt. Der SC March hat seinen Sportplatz vergangenes Jahr in den Matthias-Ginter-Sportpark umbenannt. In Freiburg wiederum hat die Matthias-Ginter-Stiftung ihren Sitz. Und ab kommender Saison spielt der Namensgeber dort wohl wieder Bundesliga – und mindestens Europa League.