Borussia Matmour — genau daneben

Beim 1:1 gegen den SC Freiburg hatte Borussias Offensivspieler die größte Chance auf den Siegtreffer. Doch der Algerier traf nicht gegen seinen Ex-Verein und weiß, dass er sich "verbessern muss".

Gladbach - Freiburg: Einzelkritik
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Fussball Frisch geduscht huschte Karim Matmour zu seinen alten Freunden. Hinein in die Gästekabine, die des SC Freiburg, für den Borussias algerischer Stürmer drei Jahre gespielt hat.

Möglich, dass er seinen früheren Mitspielern erklärte, wie er in der 79. Minute zuvor das Kunststück vollbracht hatte, aus zehn Metern freistehend links neben das Tor zu schießen — haarscharf neben den Pfosten. Matmour verriet es nicht. "Wir haben über etwas anderes geredet als Fußball", sagte er.

"Wenn Rob in die Luft geht"

Borussia hatte viele gute Möglichkeiten, nach der unnötigen Freiburger Führung durch den völlig unbedrängten Papiss Cissé und dem 1:1-Ausgleich durch Roel Brouwers noch den Siegtreffer zu erzielen. Matmours Schuss nach feiner Kopfball-Vorlage des ebenfalls eingewechselten Rob Friend war jedoch die beste Gelegenheit.

"Wenn Rob in die Luft geht, weiß ich, dass er 90 Prozent seiner Kopfballduelle gewinnt. Nur war ich in dem Moment schon ein bisschen zu weit vorne", schilderte Matmour die Szene gegen seinen Ex-Verein. So musste er sich den Ball erst holen, geriet ein bisschen in Rücklage und verzog mit dem rechten Fuß. "Aber ganz klar: So einen Ball muss ich einfach rein machen", gab der 24-Jährige zu.

Es wäre wohl der Siegtreffer gewesen. Wichtig für Borussia, aber noch wichtiger für Matmour selbst, der nach seinem Ausflug zum Afrika-Cup gerne in die Stammelf zurück möchte. Doch bei seinem 25-minütigen Einsatz gegen Freiburg lieferte er Trainer Michael Frontzeck nicht besonders viele Argumente, das momentan gesetzte Sturmduo Roberto Colautti und Raúl Bobadilla zu trennen. Matmour lief viel, kurbelte das Spiel merklich an.

Ihm fehlten aber Cleverness und Glück, nicht nur bei seiner Großchance. Wenige Minuten zuvor hatte er schon einen Kopfball nach Flanke Bobadillas neben das Tor gesetzt. So wartet er bereits seit dem zweiten Spieltag, seit seinem 2:0 gegen Hertha BSC, auf sein zweites Saisontor. Für einen Offensiven keine rühmliche Bilanz. "Ich nehme den Kopf hoch, arbeite weiter, und irgendwann wird es wieder klappen", sagte Matmour. "Ich muss mich verbessern."

Frontzeck war angesäuert ob der schlechten Ausbeute eines Spiels, das seine Mannschaft 89 Minuten und 55 Sekunden lang bestimmt hatte, dabei aber lange nicht zwingend genug war. Häufig fehlte im Spielaufbau die Genauigkeit. Vor allem Michael Bradley genehmigte sich im zentralen Mittelfeld zu viele Fehlpässe. Und dennoch ergab sich gerade nach dem Seitenwechsel eine Fülle an guten Möglichkeiten. "Aber wenn du zwei, drei Riesenchancen nicht nutzt", sagte Frontzeck, "musst du dich mit einem Punkt zufrieden geben."

(RP)
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