Borussia Mönchengladbach Stranzl hört im Sommer auf und will noch einmal spielen

Mönchengladbach · Martin Stranzl wird im Sommer seine Karriere als Fußballprofi beenden. Das hat der 35-Jährige am Dienstag auf einer Pressekonferenz im Borussia-Park bekanntgegeben. Im Rheinland will der Österreicher auf jeden Fall bleiben.

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Foto: Dirk Päffgen

"Die letzten Jahre habe ich immer um ein Jahr verlängert, aber diesen Sommer wird Schluss sein. Es ist natürlich keine einfache Entscheidung", sagte Stranzl. Dem Routinier, der die Borussia als Abwehrchef vom letzten Tabellenplatz bis in die Champions League begleitete, versagte die Stimme und seine Augen wurden feucht. "Eine schöne und lange Zeit geht zu Ende. Natürlich freue ich mich auf die Zeit mit der Familie. Aber wie man sieht, es fällt mir nicht leicht, aufzuhören", sagte er, als er sich wieder gefangen hatte.

Sportdirektor Max Eberl lobte Stranzl in den allerhöchsten Tönen. "Wir reden immer über Reus, ter Stegen und Dante, aber über den Jungs wird immer Martin stehen. Der hat sie auch mit zu dem gemacht, was sie sind", sagte der 42-Jährige.

Die Entscheidung war vergangene Woche gefallen, in den Gesprächen sei es auch schon um eine mögliche Zukunft im Verein gegangen. "Es ist schwer, jetzt schon zu sagen, für was man geeignet ist und was einem liegt. Das werden wir sehen", sagte Stranzl. Er fühle sich mit seiner Familie sehr heimisch im Rheinland und sehe dort auch die besseren Perspektiven für seine Kinder als auf dem Dorf in Österreich. Eberl betonte, ihm alle Türen offen zu halten.

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Foto: Dirk Päffgen

Stranzl, der in dieser Saison bislang nur zwei Pflichtspiele absolvieren konnte, stellte klar, dass er nicht mit sofortiger Wirkung aufhören werde: "Ich möchte noch einmal auf dem Platz stehen und eine kleine Party mit den Fans feiern. Dafür werde ich alles geben." Eberl pflichtete ihm bei: "Wir haben noch gut zwei Monate. Er soll noch dem einen oder anderen in der Kabine in den Arsch treten, damit wir unsere Ziele erreichen."

Ob er es bereue, nicht bereits im vergangenen Sommer aufgehört zu haben, wurde Stranzl gefragt. "Nein, überhaupt nicht. Verletzungen gehören im Fußball dazu. Es war ja nicht abzusehen, dass es sich in diese Richtung entwickelt, mit der Gesichtsverletzung im Zweikampf."

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Foto: dpa, fg fdt

Im September 2015 hatte sich der 35-Jährige im Spiel gegen den Hamburger SV einen Bruch der Augenhöhle zugezogen. Daraufhin kämpfte er sich noch einmal zurück und wurde Anfang Februar kurz vor Schluss gegen Werder Bremen eingewechselt. Die Fans feierten ihn frenetisch. Dann zog er sich im Training jedoch einen Muskelfaserriss zu.

Von dem erholt sich Stranzl aktuell noch. In einer Woche will er wieder individuell trainieren und am Gründonnerstag das Testspiel gegen Arminia Bielefeld absolvieren. Danach blieben ihm noch sechs Möglichkeiten, in der Bundesliga auf dem Platz zu stehen. Der nächste Einsatz wäre der 144. im Trikot von Borussia Mönchengladbach.

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