Borussia Marin und andere gute Perspektiven für 2007

Auf den ersten Blick war es ein Jahr zwischen Lust und Frust. Im Sommer gelang Borussias U23 der Aufstieg in die Regionalliga. Zum Jahreswechsel ist die Mannschaft von Trainer Horst Wohlers aber Letzter in der dritthöchsten Fußball-Spielklasse.

Trotz der wenig erbaulichen Bilanz im zweiten Halbjahr — zwölf Punkte, nur zwei Siege — sagt Borussias Amateur- und Jugenddirektor Max Eberl: "2006 war ein sehr gutes Jahr für uns."

Die Arbeit des früheren Profis darf nicht allein am Zahlenwerk gemessen werden. "Durch den Aufstieg in die Regionalliga haben wir einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht, trotz des Tabellenstandes. Die Jungs werden dort mehr gefordert als in der Oberliga", so Eberl. Die Hauptaufgabe seiner Abteilung sei es, Talente hervorzubringen. Mit Robert Fleßers, Marvin Compper, Tobias Levels, Marcell Jansen, Eugen Polanski, Johannes van den Bergh und Tim Rubink haben sieben Eigengewächse in der Bundesliga-Hinrunde mitgewirkt.

Schule und Sport verbinden

"Mit dieser Zahl können wir uns im Vergleich zu den anderen Bundesligisten sehen lassen", findet Eberl, der mit Borussias Jugendtrainern einen Spagat schaffen muss: "Wir dürfen die Talente nicht verheizen, aber auch nicht unterfordern." So wurde lange diskutiert, ob der A-Jugendliche Marko Marin mit seinen 17 Jahren schon tauglich sei für die Regionalliga. "Er hat eine fußballerische Klasse, die nicht jeder hat", weiß Roland Virkus, Leiter des Borussen-Internats, dessen Vorzeige-Schüler der schmächtige Filigran-Techniker ist. "Aber Marko hat sich freigeschwommen", so Virkus. Marin, der wie die anderen zehn Bewohner von den "Internats-Eltern" Birgit und Wolfgang Lintjens umsorgt wird, ist Borussias größte Hoffnung für 2007. Bislang hat er noch nicht bei den Profis trainiert, weil die Schule vorging. "Wir bilden die Jungs ja nicht nur im Fußball aus, wir verbinden Schule und Sport. Das ist eine Verpflichtung", sagt Eberl.

"Neben Marko es gibt auch einige andere", verspricht er. Darius Baumgartner (U16) beispielsweise. Oder Dennis Dowidat und Eric Schaaf (beide U17), allesamt Junioren-Nationalspieler. In der U15 macht ein waschechter Mönchengladbacher auf sich aufmerksam: Christopher Mandiangu, der in dieser Saison bereits 13 Tore schoss. "Es gibt einige gute Perspektiven für 2007", sagt Virkus. Selbst ein Abstieg der U23 würde die gute Stimmung in Borussias Talent-Schmiede nicht total vermiesen. "Wenn wir den Klassenverbleib nicht schaffen, sind wir sportlich so aufgestellt, dass wir in der Oberliga unter die ersten Vier kommen können, um nach der Einführung der Dritten Bundesliga wieder in der Regionalliga dabei zu sein", sagt Max Eberl.

(RP)
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