„Nehme ich auf meine Kappe“ Negativserie und Brodeln im Umfeld - Gladbachs Rose hat viele Baustellen

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbachs Trainer Marco Rose sagt über das 1:2 gegen Mainz 05 am Ende einer turbulenten Woche: „Ich kann verstehen, dass es in Zusammenhang gebracht wird. Und dafür trage ich die Verantwortung.“

Borussia Mönchengladbach: Chronologie des Abgangs von Marco Rose - die wichtigsten Zitate seit Oktober 2020
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Die Chronologie des Rose-Abschieds

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Borussia war das „Team der Stunde“ Ende Januar, holte nach dem Jahreswechsel 13 von 15 möglichen Punkten. Inzwischen ist die Situation eine andere: Seit vier Ligaspielen ist Marco Roses Mannschaft nach dem 1:2 gegen Mainz 05 sieglos, genau wie im Dezember, sodass der Januar-Lauf inzwischen eingebettet ist in zwei Negativserien, die Gladbach nicht nur in der Tabelle zu schaffen machen.

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Die Verkündung der Nachricht, dass Rose im Sommer zu Borussia Dortmund wechseln wird, war das Thema der Woche. Der Tenor unter den Fans ist seitdem eindeutig: Die Mehrheit hätte gerne gesehen, dass ihr Trainer vorzeitig freigestellt wird. Doch die sportliche Leitung um Manager Max Eberl hat sich dafür entschieden, dass Rose bis zum Saisonende weitermachen soll. Unter diesen Umständen ging Borussia am Samstag ins Spiel gegen die aufstrebenden Mainzer, die zwar als Vorletzter nach Gladbach kamen, aber als Fünfter der Rückrunden-Tabelle. Als Vierter des Klassements fuhr Mainz nach dem 2:1-Erfolg nach Hause.

„Das ist eine bittere Niederlage für uns in einer Situation, in der wir Ergebnisse brauchen nach allem, was so um uns herum passiert ist in dieser Woche“, sagte Rose. „Eine Niederlage, die ich auf meine Kappe nehmen und verantworte.“ Unmittelbar in Zusammenhang bringen wollte er explosive Stimmung der vergangenen Tage dennoch nicht mit der zweiten Heimpleite in Folge gegen einen Abstiegskandidaten (nach dem 1:2 gegen den 1. FC Köln vor zwei Wochen). „Es gab eine Menge Unruhe, die Mannschaft hat gut darauf reagiert und gut trainiert. Wir waren gut vorbereitet auf dieses Spiel. Aber das Ergebnis spielt uns natürlich nicht in die Karten“, sagte Rose.

Die sportliche Betrachtung des Spiels ging einher mit weiteren Fragen zu den Umständen der Entscheidung des Trainers, seine Vertragskonstellation zu nutzen und nach zwei Spielzeiten Gladbach den Rücken zu kehren. Nach Informationen unserer Redaktion war sich Rose mit dem BVB grundsätzlich schon im November einig. „Ich hatte das erste Treffen mit Dortmund in der Winterpause, nach Weihnachten“, sagte Rose nun in der „Sportschau“ über den zeitlichen Ablauf.

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„Es ist Druck reingekommen aufgrund der Ausstiegsklausel, weil Dinge, die in meinem Vertrag stehen, an die Öffentlichkeit geraten sind“, so der 44-Jährige. „Dadurch habe ich mich irgendwann auch entscheiden müssen.“ Gladbach-Manager Eberl hatte auf der Pressekonferenz am Mittwoch betont, nach dem Derby gegen Köln und „weit vor Montag“, also dem Tag der offiziellen Verkündung des Abschieds, informiert zu sein.

Auch ohne das Brodeln im Umfeld wäre es für Rose allein aus sportlichen Gründen ungemütlich. Vor dem Topspiel-Dreierpack – nämlich Spielen gegen Manchester City in der Champions League, RB Leipzig in der Liga und Borussia Dortmund im DFB-Pokal – ist Gladbach in der Bundesliga-Tabelle auf Platz acht abgerutscht. 33 Punkte aus 22 Spielen sind zehn weniger als in den vergangenen beiden Jahren zu diesem Zeitpunkt.

Diesmal gab es für die Borussen sowohl ein frühes als auch ein spätes Gegentor. „Wir sind mehr oder weniger mit dem ersten Schuss in Rückstand geraten. Darauf haben wir gut reagiert und ein schönes Tor geschossen“, sagte Rose. „Bis zum Strafraum sind wir immer wieder in die Räume gekommen, in die wir wollten. Ab dort hatten wir aber nicht die nötige Konsequenz, um Mainz noch mehr hinten reinzudrücken.“ Das 1:2 durch Kevin Stöger in der 86. Minute fiel nicht zwangsläufig, aber auch nicht aus heiterem Himmel.

„Ich kann verstehen, dass es in Zusammenhang gebracht wird. Und dafür trage ich die Verantwortung“, sagte Rose über die Niederlage am Ende einer turbulenten Woche, an deren Anfang seine Ankündigung stand, im Sommer die Borussia zu wechseln.

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