Begehrtes Juwel Wettbieten um Gladbachs Manu Koné zeichnet sich ab

Mönchengladbach · Um Manu Koné kann es in den kommenden Monaten zu einem Wettbieten mehrerer europäischer Top-Klubs kommen, er dürfte Borussia Mönchengladbach im Sommer verlassen. Nun hat der 21-jährige Mittelfeldspieler gesagt, worauf er bei einem Wechsel besonders achten würde.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Manu Koné steht derzeit im Fokus. Nicht nur bei den Klubs, die von der Entwicklung des 21-Jährigen bei Borussia Mönchengladbach angetan sind, sondern auch bei der französischen U21-Nationalmannschaft. Dort ist der Mittelfeldspieler ein gefragter Gesprächspartner. Einheimische Medien wollen wissen: Kehrt Koné im Sommer nach Frankreich zurück, also in das Land, wo er bis zu seinem Wechsel 2021 vom FC Toulouse nach Gladbach gespielt hat?

Der Gedanke, Koné könne als gebürtiger Pariser im kommenden Jahr für Paris Saint-Germain spielen, hat allerdings weniger etwas mit Fußballromantik zu tun, sondern unterstreicht schlichtweg den Alltag des Geschäfts, in dem Spieler mit viel Potenzial für utopische Summen zu Klubs wechseln, die es sich eben leisten können. Transfer-Experte Fabrizio Romano, der in der vergangenen Woche exklusiv das Aus von Julian Nagelsmann beim FC Bayern vermeldet hatte, hat am Montag verlauten lassen, Konés Preisschild würde 50 Millionen Euro plus Bonuszahlungen aufweisen.

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Foto: IMAGO/Patrick Ahlborn

Neben Paris seien auch noch Manchester United und der FC Chelsea an Koné dran, in den vergangenen Monaten wurden auch schon der FC Liverpool und Newcastle United als Interessenten ins Spiel gebracht. Koné selbst hat sich in den vergangenen Tagen bezüglich eines Wechsels im Sommer wie folgt geäußert: „Im Moment bin ich in Gladbach. Ich kann gut mit den Gerüchten umgehen. Ich achte nicht auf alles, was gesagt wird. Es sind eher meine Freunde, die mir die Artikel schicken. Es macht sie stolz, dass mein Name mit großen Vereinen in Verbindung gebracht wird. Ich versuche aber, das auszublenden“, sagte Koné im Gespräch mit der Pariser Tageszeitung ‚Le Parisien‘.

Dass er mit einem Transfer nach Paris in Verbindung gebracht wird, könne er aufgrund seiner Biografie nachvollziehen. „Es stimmt, dass ich Pariser bin, ich bin hier geboren und ausgebildet worden. Aber ob es nun Paris oder ein anderer Verein ist, ist mir egal“, sagte Koné. Ähnlich klangen die Sätze des Gladbach-Juwels Anfang März in einem „Bild“-Interview: „Ich wache jetzt nicht jeden Tag mit dem Gedanken auf, dass ich mit Mbappé zusammenspielen will. Aber klar: Wenn man irgendwann mal mit so großen Spielern zusammenspielen würde, könnte man noch viel lernen. Das ist natürlich reizvoll.“

Allein die Schlagzahl, mit der sich Koné nun binnen kurzer Zeit öffentlich geäußert hat, lässt erahnen, wie heiß es hinter den Kulissen bezüglich eines möglichen Wechsels bereits Monate vor der Sommer-Transferperiode zugeht – und wie alle Parteien längst ausloten, was bei einem Transfer möglich ist.

Fakt ist: Bei Borussia läuft Konés Vertrag noch bis 2025, inklusive einer Option für ein weiteres Jahr. Die Verantwortlichen des Klubs sind bereit, ihn im Sommer zu verkaufen, denn nur so können eigene Transfervorstellungen umgesetzt und der Kader-Umbruch in Gang gebracht werden. Dass tatsächlich ein Verein bereit ist, 50 Millionen Euro für Koné hinzulegen, ist nicht auszuschließen, doch für Borussia wäre schon eine Ablösesumme von mehr als 30 Millionen Euro ein gutes Geschäft. Koné wäre damit nach Granit Xhaka (45 Millionen Euro) der zweitteuerste Abgang der Vereinsgeschichte, Borussia trotz des sportlichen Verlusts getröstet.

Die Marktwert-Prognose von Manu Koné bei „gool.ai“.

Die Marktwert-Prognose von Manu Koné bei „gool.ai“.

Foto: C. Schnettler

Auf der Plattform „gool.ai“, die die Marktwerte der Spieler mit künstlicher Intelligenz aufgrund von rund 300 Datenpunkten berechnet, ist Koné aktuell Borussias wertvollster Spieler. Dort wird Konés Marktwert, auf den unter anderem sein Alter, seine Spielzeit, sein Passverhalten und seine Stärke im Dribbling einen positiven Einfluss haben, aktuell mit 20,87 Millionen Euro angegeben. Die Prognose: 2024 soll Konés Wert bei 27,15 Millionen Euro liegen, ein Jahr später bei 31,23 Millionen Euro. Formschwankungen und Verletzungen können selbstredend dazu beitragen, dass der Marktwert stagniert oder gar fällt.

Für Borussia liegt das optimale Szenario auf der Hand: Koné muss bis zum Sommer fit bleiben und in den verbleibenden neun Pflichtspielen noch mal unterstreichen, dass Gladbach mit seinem Abgang einen Schlüsselspieler verlieren würde. Nach der Saison kann das Wettbieten um Koné beginnen, der seine Zukunftsentscheidung möglicherweise erst nach der U21-EM im Sommer (21. Juni bis 8. Juli) fällen wird. Borussia muss sich dann gedulden, doch das könnte sich buchstäblich auszahlen, wenn gleich mehrere europäische Top-Klubs einen Transfer forcieren – wenngleich ein Wechsel im Spätsommer dafür sorgen könnte, dass Borussia eigene Transfers nicht frühzeitig realisieren kann.

Spekuliert wird bei Koné auch über einen Wechsel innerhalb der Bundesliga zu Borussia Dortmund oder RB Leipzig, doch der Franzose dürfte den Schritt in seine Heimat oder in die Premier League bevorzugen. Wichtig ist ihm dabei offenbar die Spielzeit und der Plan, den der neue Klub ihm aufzeigt. „Ich will einfach nur Fußball spielen. In Mönchengladbach spiele ich. Wenn ich also gehen muss, werde ich zuerst daran denken, wo ich auch zum Einsatz kommen würde“, sagte Koné. Die Weichen dafür hat er mit seiner rasanten Entwicklung in den vergangenen Monaten gestellt, nun stehen ihm wohl seine letzten Wochen im Gladbach-Trikot bevor.

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