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Borussia Mönchengladbach Mannschaftsbrief sorgt für Ärger

Mönchengladbach (RPO). Neben der sportlichen Krise hat Bundesligaschlusslicht Borussia Mönchengladbach nun auch intern Ärger. Ein Brief, den die Mannschaft am 17. Januar im Trainingslager auf Gran Canaria Präsident Rolf Königs überreichte, kam an die Öffentlichkeit. Zudem äußerte Nationalspieler Marko Marin in einem Interview seine Unzufriedenheit mit seiner Situation bei Borussia.

Bilder vom Trainingslager in Maspalomas
25 Bilder

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In dem Brief, den der damalige Kapitän Oliver Neuville Präsident Rolf Königs überreichte, äußerte die Mannschaft ihr Unverständnis über den Umgang mit den von Trainer Hans Meyer aussortieren Spielern.

Der Fußballlehrer hatte Sascha Rösler, Alexander Voigt, Sharbel Touma, Soumaila Coulibaly, Uwe Gospodarek, Marcel Ndjeng mitgeteilt, dass er in der Rückrunde nicht mehr mit ihnen arbeiten wolle. Zudem wurde Physiotherapeut Michael Risse, der acht Jahre lang die Profis betreute, durch Chris Weigl ersetzt.

"Wir sind verwundert über die Art und Weise, wie mit den oben genannten Spielern umgegangen wird", steht in dem Brief, der mit "Die Mannschaft" unterzeichnet ist. Weiter heißt es: "Mit Bedauern mussten wir feststellen, dass die Spieler, die erfolgreich für den Verein gearbeitet haben, nicht mehr mit uns trainieren durften. Das war ein befremdendes Gefühl für uns. Wir als Mannschaft haben uns über den Umgang mit verdienten Spielern des Vereins gewundert." Direkte Kritik an Trainer Hans Meyer wird in dem Schreiben nicht geäußert, wohl aber an den personellen Maßnahmen, die es nach Meyers Amtsübernahme gab.

Max Eberl ist enttäuscht

Max Eberl, Borussias Sportdirektor, ist "traurig darüber, dass eine Sache, die wir längst abgearbeitet hatten, jetzt an die Öffentlichkeit kommt". Nachdem Oliver Neuville den Brief übergeben hatte, habe Hans Meyer die Mannschaft sogar "in Schutz genommen".

Nach dem Trainingslager habe er mit einigen Spielern gesprochen, um sie aufzuklären, so Eberl. "Wir haben den Brief sehr ernst genommen, haben den Spielern die angesprochenen Dinge erklärt. Nach dem Gespräch war die Sache für uns abgearbeitet", so Eberl.

"Wir haben den Spielern die Gründe für unsere Entscheidung aufgezeigt, es waren Entscheidungen, die wir aufgrund unserer sportlichen Situation getroffen haben, das haben wir den Spielern erklärt. Es gibt keinen Aufstand der Mannschaft. Das zeigen auch unsere Leistungen in Stuttgart und gegen Hoffenheim. Eine zerrüttete Mannschaft, die mit der sportlichen Leitung nicht mehr arbeiten will, würde so stabil und kompakt nicht auftreten können", sagt Max Eberl.

Und weiter: "Entscheidend ist, dass wir uns jetzt ganz konkret auf unser Spiel in Bremen konzentrieren. Wir müssen die Sache abhaken, sie wird keinen Einfluss auf die Sache am Samstag haben."

Marin versteht Auswechslung nicht

Marko Marin, der sich mit der Nationalmannschaft auf das Testspiel gegen Norwegen vorbereitet, war mit seiner Auswechslung nach 62 Minuten im Spiel gegen Hoffenheim nicht einverstanden. "Ich muss das akzeptieren, auch wenn ich sie nicht verstehe. Irgendwie hat Hans Meyer seine Gründe, vielleicht werde ich sie noch erfahren. Zum Rückrundenstart wollte er defensiver spielen", sagte Marin.

Meyer hatte ihn nach dem Spiel gegen Hoffenheim kritisiert. "Vielleicht muss man ihn da verstehen. Wir spielen nur 1:1, er hat mich ausgewechselt, die Fans pfeifen. Da hat er halt überreagiert. Ich glaube, da wollte er sich in Schutz nehmen." Marin stellte jedoch klar, dass er mit der jetzigen Situation nicht zufrieden sein könne: "Ich spiele nicht regelmäßig und werde eben oft vom Trainer kritisiert."

Viele Baustellen also bei Borussia vor dem immens wichtigen Spiel bei der ebenfalls krisengeschüttelten Mannschaft von Werder Bremen im Weserstadion. "Wir müssen weiter an uns glauben und die drei Punkte holen, egal ob wir in Bremen spielen oder sonst wo. Der Glaube ist da, das haben wir bei unserer Leistung gegen Hoffenheim gezeigt", sagt Oliver Neuville.

Zu dem Brief der Mannschaft wollte sich der 35-Jährige nicht äußern. "Das ist uninteressant, wir müssen uns auf Fußball konzentrieren und darüber reden, nicht über diese Sache", sagt Neuville. Hans Meyer wollte sich am Dienstag zu dem Thema ebenfalls nicht äußern.

(RP)
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