Borussia Mönchengladbach Lucien Favre hält zu Kramer und Deutschland
Mönchengladbach · Lucien Favre ist Schweizer - und Schweizer sind, sagt Borussias Trainer, neutral. Doch wenn die deutsche Nationalmannschaft morgen Abend im WM-Endspiel auf Argentinien trifft, "bin ich für Deutschland", gesteht Favre.
Gründe dafür, die Neutralität aufzugeben, hat er genug. Zum einen "bin ich seit sieben Jahren in Deutschland, da ist es doch klar, dass ich zum deutschen Team halte", sagte Favre. Zudem sei es an der Zeit, dass das deutsche Team einen Titel gewinne. "Das wäre, wenn man auf die vergangenen Jahre schaut, insgesamt verdient für diese Generation", sagte Favre. Er hat auch einen recht naheliegenden Grund, Deutschland den Sieg zu gönnen. Denn zum Team gehört der Borusse Christoph Kramer. "Spieler wie ihn haben Trainer gern", gesteht Favre. Und für Kramer sei die WM-Erfahrung sehr wichtig. "Er trainiert mit Spielern wie Khedira, Schweinsteiger und den anderen, da wird er viel lernen. Das gibt Christoph viel Selbstvertrauen", vermutet Favre.
Das 7:1 des Teams von Bundestrainer Joachim Löw hat Favre wie den Rest der Fußballwelt in der Höhe überrascht - "das war eine Topleistung gegen ein Brasilien mit vielen Blackouts". Dass sich Deutschland aber gegen den Gastgeber durchsetzte, kam für den Fußball-Lehrer nicht allzu überraschend. Denn Favre hat nicht gefallen, was die Brasilianer, die ihn bei früheren Weltmeisterschaften entzückten, gezeigt haben. Gegen Argentinien wird es weniger leicht werden für das DFB-Ensemble. "Argentinien ist hinten gut, aber nicht so gut im Spiel nach vorn", sagte Favre. Von Lionel Messis WM-Darbietungen ist er nicht eben angetan.