Ex-Gladbach-Trainer muss gehen Pokal-Aus mit Nizza wird Favre zum Verhängnis
Schon im Herbst hatte Lucien Favre kurz vor der Entlassung bei OGC Nizza gestanden. Sein zweites Engagement an der Côte d’Azur endet nun nach gerade einmal einem halben Jahr.
Lucien Favres zweite Episode beim französischen Erstligisten OGC Nizza endet nach gerade einmal sechs Monaten. Der Klub hat sich vom langjährigen Bundesliga-Trainer getrennt. Das berichtete zuerst die Sporttageszeitung „L'Équipe“ am Montag, eine offizielle Bestätigung folgte am Abend.
Nizza reagierte damit auf den schwachen Start nach der WM-Pause mit nur einem Punkt aus zwei Ligaspielen und dem peinlichen Pokal-Aus beim Drittligisten CO Le Puy am Wochenende. Als Interimstrainer soll vorerst Didier Digard, der frühere Coach der Reserve-Mannschaft, fungieren.
Favre hatte erst im Sommer 2022 zum zweiten Mal den Trainerjob in Nizza angetreten, nachdem er kurz zuvor seinem Ex-Verein Borussia Mönchengladbach eine Absage erteilt hatte. Der 65-Jährige hätte nur noch unterschreiben müssen, um zum zweiten Mal den Job am Niederrhein zu übernehmen, machte aber kurz vor dem Abflug nach Deutschland einen Rückzieher. Stattdessen wurde Daniel Farke bei Borussia installiert.

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So richtig erfolgreich verlief Favres Engagement in Nizza nicht. Der ambitionierte Verein von der Côte d’Azur, der dem britischen Milliardär Jim Ratcliffe mit seinem Unternehmen Ineos gehört, belegt in der Ligue 1 derzeit nur den elften Platz. Bereits Ende September hatte es Gerüchte um eine Favre-Entlassung gegeben. Nizza hatte auf dem Transfermarkt rund 70 Millionen Euro ausgegeben. Die Zeit zur Entwicklung, die Favre anschließend gegeben wurde, fruchtete nicht. In der Liga bewegt sich Nizza im Niemandsland, im Pokal ließ das frühe Aus die Verantwortlichen nun umdenken. Lediglich in der Conference League erreichte der Verein mit dem knappen Weiterkommen in einer Gruppe mit dem 1. FC Köln knapp seine Ziele.
Favre hatte zuvor in der Bundesliga Hertha BSC trainiert, bevor er 2011 in Gladbach die Rettung in der Relegation schaffte und den Klub nach 16 Jahren Abstinenz zurück in den Europapokal führte. Auch bei Borussia Dortmund stand Favre unter Vertrag und spielte 2019 bis zum letzten Spieltag um die Meisterschaft mit.