Borussia Mönchengladbach Löws Nominierungen: Max Eberl enttäuscht

Düsseldorf · Max Kruse war bereit. Für seinen großen Traum. Für die WM in Brasilien. Kruse kämpfte sich in der Rückrunde aus seinem Formtief, war zuletzt wieder mit ein Garant dafür, dass sich Bundesligist Borussia Mönchengladbach für den Europapokal qualifizierte. Ob nun Europa League oder Champions League, entscheidet sich am letzten Spieltag am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) beim Endspiel in Wolfsburg.

Borussia Mönchengladbach: Löws Nominierungen: Max Eberl enttäuscht
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Fest steht seit Donnerstag aber auch, dass Kruse die WM nur vor dem Fernseher verfolgen wird. Nach einer starken Hinrunde und der folgenden persönlichen Krise zu Beginn der Rückrunde waren einige Nationalspieler von Bundestrainer Joachim Löw Anfang März angezählt worden ("Die Uhr tickt"). Für Kruse ist die Zeit in der Nationalmannschaft also erst einmal abgelaufen.

Viele Spieler auf Kruses Position

Die Gründe? "Weil wir uns in der Gesamtlösung als Stoßspitze für Miroslav Klose und Kevin Volland entschieden haben. Max Kruse hat sich zuletzt aus seiner Formkrise befreit und wieder gute Spiele für Borussia Mönchengladbach gemacht. Er war auch schon bei uns dabei. Wir wollten ihn jetzt auch nicht für das Polen-Spiel nominieren und ihm dann wieder absagen müssen. Wir haben viele Spieler, die auf seiner Position spielen können", erklärte Löw nach der Nominierung des vorläufigen WM-Kaders.

Eine Entscheidung, die bei der Borussia auf wenig Verständnis stößt. "Max (Kruse) ist in dieser Saison der zweitbeste deutsche Scorer in der Bundesliga, insofern überrascht es mich, dass er nicht dabei ist", sagte Manager Max Eberl. Kruse schoss in dieser Saison zwölf Tore und bereitete ebenso viele vor. Mehr Scorerpunkte schafften nur Marco Reus (Dortmund/30), Robert Lewandowski (Dortmund/29) und Roberto Firmino (Hoffenheim/26).

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Es gab allerdings am Donnerstag nicht nur die WM-Nominierung. Der Kader für das Länderspiel am Dienstag in Hamburg gegen Polen (20.45 Uhr/Live-Ticker) ging bei dem ganzen Hype um das vorläufige WM-Aufgebot fast schon unter. Gegen die Polen darf sich Gladbachs Keeper Marc-Andre ter Stegen noch einmal im DFB-Dress beweisen. Im WM-Kader steht der Noch-Borusse allerdings nicht. Löw zog im Kampf um den dritten Torhüterplatz die Dienste von Ron-Robert Zieler (Hannover 96) vor.

Vor seinem Debüt steht gegen Polen auch Mittelfeldmann Christoph Kramer. Ein Lohn für beständig starke Leistungen als Sechser. Allerdings wären laut Eberl noch weitere Gladbacher Teamkollegen für den Test in Frage gekommen. Immerhin gibt Löw, da ein Gros des WM-Kaders beim DFB-Pokalfinale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund weilt, dem Nachwuchs eine Chance. Mit der kleinen Möglichkeit, vielleicht doch noch auf den WM-Zug aufspringen zu können.

"Wenn ich mir den Kader für das Länderspiel gegen Polen anschaue, muss ich sagen, dass ich sehr überrascht und auch enttäuscht bin, dass Jungs wie Tony Jantschke und Patrick Herrmann, die bei uns eine tolle Saison gespielt und sich für die Europa League qualifiziert haben, nicht dabei sind", sagte Eberl.

(are)
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