Borussia Mönchengladbach Liebeserklärung für den neuen Vertrag

Fussball · Juan Arango hat sich für die Verhandlungen neu positioniert. Auch bei Marc-André ter Stegen gibt es eine neue Situation.

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Juan Arangos Freistoßtore für Borussia Mönchengladbach

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Foto: dpa, Roland Weihrauch

Juan Arango ist kein sonderlich emotionaler Mensch. Schon früher als Kind, das erzählte sein Vater mal, musste man ihm die Worte aus der Nase ziehen. Jetzt aber, über Weihnachten, hat Arango gesprochen. Daheim in Venezuela, wo er ein Volksheld ist. Das, was der "Zauberfuß" der Zeitung El Nacional gestand, war für seine Verhältnisse ein regelrechter Gefühlsausbruch. "Ich liebe diesen Verein", sagte er und meinte Borussia. "Natürlich muss ich mit 33 Jahren an meine Zukunft denken, zwei Jahre wären gut. Aber ich würde auch nur für ein Jahr unterschreiben. Hauptsache, ich kann Borusse bleiben", sagte Arango.

Es ist eine Liebeserklärung für einen neuen Vertrag, der alte endet im Sommer. Es gab ein erstes Gespräch seines Beraters mit Sportdirektor Max Eberl, eines ohne konkrete Ergebnisse, möglicherweise aber eines mit Hinweisen. Dass Arango noch einmal einen längerfristigen Vertrag erhält, ist eher ausgeschlossen. Wenn er sich aber auf die Kurzzeitlösung einlassen würde, dann wäre vielleicht eine Einigung möglich.

Das Hinrundenzeugnis 13/14
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Das Hinrundenzeugnis 13/14

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Dass Arango mit seinem fabelhaften Können und seiner Erfahrung wichtig für das junge Gladbacher Team ist, wissen Eberl und Trainer Lucien Favre. Fünf Tore hat er in der Hinrunde erzielt und fünf vorbereitet — eine ordentliche Quote, die dazu beigetragen hat, dass die Gladbacher als drittbestes Bundesligateam überwintern. Nun hat sich Arango für die Verhandlungen neu positioniert. Seine Einlassung darf durchaus als taktischer Schachzug eingeordnet werden, und das ist auch legitim. Eberl und Favre wissen nun, dass es für Arango Optionen gibt — und somit auch für den Klub. Gerade mit Blick auf eine mögliche Europapokal-Qualifikation könnte Arango hilfreich sein. Und nebenbei könnte ein Nachfolger auf links aufgebaut werden.

Ob sich Borussia bald auch um einen Nachfolger von Marc-André ter Stegen kümmern muss, wird sich wohl in den nächsten Tagen entscheiden. Dann wird sich ter Stegen erklären, was er denn nun vorhat im Sommer: Den Vertrag bis 2015 erfüllen oder nicht. Bislang schien klar, dass ter Stegen, wenn er geht, zum FC Barcelona wechselt. Nun melden spanische Medien, "Barca" habe inzwischen mehr Interesse am Belgier Thibaut Courtois, wie ter Stegen 21 Jahre alt. Gibt es eine neue Situation? Weil ter Stegen den Katalanen abgesagt hat? Bleibt er doch Borusse? Oder gibt es einen anderen Klub, der sein Herz erobert hat? Arsenal London und Juventus Turin werden genannt.

Ter Stegen hütet das Geheimnis um seine Zukunft so gut wie Borussias Tor. Doch so langsam will Max Eberl Klarheit haben, denn wenn er einen neuen Torwart braucht für die neue Saison, muss er auch bald in die Verhandlungen einsteigen. Oliver Baumann dürfte diesbezüglich der erste Ansprechpartner des Gladbacher Managers sein. Der Freiburger soll durchaus auch Interesse am Job in Gladbach haben — wenn der denn frei wird.

Ter Stegen wird seinen Kontrakt möglicherweise nicht erfüllen, weil das Abenteuer Ausland lockt. Juan Arango kämpft um den neuen Vertrag, weil er gern in Gladbach bleiben will. Fernab der Jahreszeit-typischen Themenlage haben Borussias Fans Tony Jantschke zum Abwehrspieler der Hinrunde gewählt. Jantschke hat einen Wechsel hinter sich, ist aber geblieben, was er ist: ein verlässlicher Defensivmann. Zuvor war er das hinten rechts, nun ist er es als Innenverteidiger. Damit imponiert er nicht nur den Fans.

(RP)
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