In der Schlussphase erzielten die Gladbacher nämlich noch einen Treffer, der für Wohlers vollkommen regulär war, doch die Unparteiischen sahen das anders. "Moses Lamidi stand zwar im Abseits, nicht aber Fabian Bäcker, der das Tor dann erzielt hat", versucht der Coach, die Szene aus seiner Sicht zu entschlüsseln.

In vielen anderen Szenen war Lamidi die prägende Figur, und das bescheinigte ihm auch sein Trainer. Schon vor der Pause hatte Lamidi die beste Szene aus Borussen-Sicht in einem Durchgang, in dem die Schalker auf einem ganz tiefen Untergrund mehr vom Spiel hatten, ohne jedoch daraus viel zu machen.

Anders in der 51. Minute, als Milko Trisic, der von 1998 bis 2003 in Borussias Jugend kickte, einen von Christian Erwig verlängerten Flankenschlag zum 1:0 über die Linie brachte. Moses Lamidi schlug dann zurück, verwertete eine Einzelleistung zum direkten Ausgleich. Der Ärger über die zu lange Freude nach dem Tor bei Schalkes neuem Trainer Michael Boris war verständlich. Eine Viertelstunde vor dem Ende musste aber Frederic Löhe den Punkt noch einmal festhalten.

"Moses hat diesmal wirklich vollkommen überzeugt. In der Innenverteidigung hat Muhittin Bastürk Tony Jantschke gut vertreten, und vor der Abwehr hat Matthias von der Weth nach seinen Möglichkeiten auch alles gegeben", bewertete Wohlers vor allem die kämpferische Einstellung positiv. Die ist auch wieder nötig, wenn am Dienstag beim Nachholspiel in Mainz die nächste Aufgabe auf die Borussen wartet.

"Man merkt schon, dass wir uns jetzt insgesamt anders präsentieren", fügt Wohlers an. Und bald stehen dann mit Mirhudin Kacar und Christian Schlösser wieder Spieler zur Verfügung, die mal Eckpfeiler der Mannschaft waren — etwa in der vergangenen Rückrunde, als Borussia sich von unten noch bis auf Platz sechs spielte.