Borussia Mönchengladbach Kurzer Urlaub für Borussia

Borussia Mönchengladbach · Bis Freitagmorgen hat Trainer Lucien Favre seinen Schützlingen freigegeben. Die Mannschaft ist nach dem 0:1 auf Schalke zwar enttäuscht – und will gegen Kaiserslautern Wiedergutmachung betreiben.

 Schonung ist für Marc-André ter Stegen angesagt – durch seine Verletzung hat er nun, wie die meisten seiner Kollegen, ein paar Tage frei.

Schonung ist für Marc-André ter Stegen angesagt – durch seine Verletzung hat er nun, wie die meisten seiner Kollegen, ein paar Tage frei.

Foto: DAPD

Bis Freitagmorgen hat Trainer Lucien Favre seinen Schützlingen freigegeben. Die Mannschaft ist nach dem 0:1 auf Schalke zwar enttäuscht — und will gegen Kaiserslautern Wiedergutmachung betreiben.

Würde man sportlichen Erfolg an der Zahl der Autogrammjäger messen — Borussia wäre nach der Niederlage auf Schalke wohl abgestiegen. Beim Auslaufen der Mannschaft gestern Morgen war der Borussia-Park jedenfalls menschenleer.

Noch in den vergangenen Wochen mussten sich die Gladbacher Helden — zuletzt sogar Tabellenführer — immer ihren Weg durch die Meute kämpfen. Am Montag hatten sie sprichwörtlich "freies Geleit". Autogrammjäger? Fehlanzeige.

Zum Glück hat die Zahl der Anwesenden beim Training nichts mit dem Tabellenplatz der Mannschaft zu tun. Denn auch nach dem 0:1 auf Schalke belegt Gladbach nach vier Spieltagen den respektablen fünften Rang in der Bundesliga. Und am kommenden Wochenende ist Länderspielpause.

Grund genug für Trainer Lucien Favre, seinen Spielern ein paar Tage frei zu geben. Es ist eine Mischung aus Belohnung und Vorsorge, die der Coach betreibt. "Für mich ist es kein Zufall, dass sich zum Beispiel Martin Stranzl verletzt hat", sagt Favre. "Er hat im Abstiegskampf so viel gegeben." Und der Urlaub war so kurz. Vielleicht sind es die Nachwehen der harten Zeiten, die nun auch Marc-André ter Stegen und Marco Reus dahingerafft haben — sie mussten ihre Länderspielteilnahmen absagen.

Nun haben die Spieler ein paar Tage Zeit, den Akku aufzuladen und die erste Niederlage seit zehn saisonübergreifenden, für Schalkes Trainer Rangnick sogar schon gefühlten 15 Pflichtspielen zu verdauen. "Dass wir verlieren, ist inzwischen eine Überraschung", sagt Lucien Favre mit einem Schmunzeln. "Das ist eine neue Situation für uns."

So neu, dass die Spieler nach der Partie allesamt richtig angefressen durch die Katakomben liefen. Die Niederlage auf Schalke, sie war eine Art Dämpfer — nur nicht zur rechten Zeit. Denn abgehoben war bei Borussia niemand. Mit gebührendem Respekt gingen die Gladbacher in das Spiel gegen Schalke. "Es ist inzwischen richtig schwierig, gegen Borussia zu gewinnen", sagte auch Sieg-Trainer Rangnick.

"Wir wollten etwas mitnehmen auf Schalke", sagte Stürmer Mike Hanke. "Und natürlich sind wir alle enttäuscht. Aber das ist kein Untergang. Wir sind Fünfter, haben jetzt ein Heimspiel vor der Brust. Und unsere Mannschaft ist sehr gut. Wir entwickeln uns immer weiter."

Dafür bietet sich bald wieder die Gelegenheit. Am Freitagmorgen bittet Favre, der selbst für ein paar Tage in die schweizer Heimat fliegt, wieder zum Training. Dann ist Borussia zwar nicht mehr Tabellenerster — doch die Zahl der Fans am Trainingsplatz dürfte mit Sicherheit wieder zunehmen.

(RP)
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