Borussia Mönchengladbach Kölner Ultra nach "Platzsturm" im November vor Gericht

Mönchengladbach · Einer der vermummten Männer, die nach der Fußballbundesliga-Begegnung Borussia Mönchengladbach gegen 1. FC Köln am Karnevalssamstag den Platz stürmten, muss sich voraussichtlich am 25. November vor dem Amtsgericht in Mönchengladbach verantworten.

Vorwurf: Hausfriedensbruch und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz. Der Mann soll sich nach Spielende durch ein Tor auf das Rasenfeld gedrängt haben. Laut Anklageschrift trug er dabei eine rot-weiße Sturmhaube. Der 28-Jährige gehört der Kölner Ultra-Gruppierung "Boyz" an und soll schon mehrfach bei Straftaten rund um Fußballspiele aufgefallen sein. Gegen drei weitere identifizierte Platzstürmer wurden Strafbefehle erlassen. Ein 34-Jähriger muss zum Beispiel wegen leichter Körperverletzung 1800 Euro zahlen.

Nach den schweren Ausschreitungen rund um das Fußball-Bundesligaspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln hatte die Mönchengladbacher Polizei die achtköpfige Ermittlungskommission "Platzsturm" eingesetzt. Nach dem Schlusspfiff waren etwa 30 vermummte Chaoten über den Zaun geklettert und hatten das Panik-Tor zum Spielfeld geöffnet. Die Ordner, die am Tor postiert waren, waren zuvor mit Böllern und bengalischen Feuern attackiert worden und daraufhin zurückgewichen.

Nach den Ausschreitungen im Borussia-Stadion entzog der 1. FC der Gruppierung Boyz den Fanklub-Status und schloss sie aus der AG Fankultur aus. Außerdem sprach er als Konsequenz 45 Stadionverbote aus, von denen mindestens sechs mittlerweile wieder aufgehoben wurden. Auch die "Boyz"-Gruppe ist mittlerweile wieder als Fanklub anerkannt.

Die Ultras hatten strukturelle Veränderungen ihrer Gruppe vorgenommen und ebenso wie die anderen Gruppierungen zugesagt, "bestimmte Handlungen, die dem 1. FC Köln Schaden zufügen", künftig zu unterlassen.

(RP)
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