Borussia Mönchengladbach Keine Neuen für Borussia

Borussia Mönchengladbach · Vor dem Duell des Fußball-Bundesligisten bei Hertha BSC Berlin stellte Sportdirektor Eberl klar, dass es wohl keine Verpflichtungen im Winter geben wird. Für Trainer Favre ist es das erste Duell gegen seinen Ex-Klub.

Gladbach - Hannover: Einzelkritik
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Nein, etwas Besonderes ist dieses Spiel nicht für Lucien Favre. Das zumindest behauptet der Schweizer vor dem Duell mit Borussia gegen seinen Ex-Arbeitgeber Hertha BSC Berlin.

Dass jedoch auch zwei Jahre nach seinem unrühmlichen Abgang aus der Hauptstadt noch nicht alle Wogen wieder geglättet sind, wird in diesen Tagen deutlich. Hier und da wird ein bisschen gekeilt, alte Geschichten werden ausgebuddelt. Nur einer hält sich zurück: Favre selbst.

"Ich bin jetzt Trainer von Borussia Mönchengladbach. Ich konzentriere mich nicht auf das, was früher war", sagt der 54-Jährige. "Ich hatte zweieinhalb fantastische Jahre in Berlin, ich habe mit den Verantwortlichen heute ein gutes Verhältnis. Aber ich habe auch gesehen, dass Borussia seit 2002 nicht mehr dort gewonnen hat. Das ist eine große Herausforderung für uns."

Der Trainer lobt in der Woche vor den Spielen eigentlich jeden Gegner. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass er auch für Hertha nur wohlklingende Töne findet. "Sie sind offensiv stark und hinten gut organisiert", sagt Favre. "Raffael ist wichtig, aber Pierre-Michel Lasogga macht auch seine Tore. Und Ramos kann alles — Mitte, Außen, ein sehr polyvalenter Spieler. Berlin ist kein normaler Aufsteiger für mich."

Vor allem in Sachen Finanzkraft spielt Hertha schon länger in der Ersten Liga mit. Der Spieleretat ist nur geringfügig unter dem der Gladbacher anzusiedeln. Dass Borussia dank des sportlichen Höhenflugs nun auch finanziell zulegt, ist zumindest kurzfristig aber nicht drin.

"Es macht uns stolz, dass so viel mehr Zuschauer ins Stadion kommen", sagt Sportdirektor Max Eberl zum aktuellen Zuschauerschnitt von über 49 000. "Doch trotzdem haben wir gerade nicht mehr Geld, sondern holen jetzt das auf, was uns letztes Jahr verloren gegangen ist. Deshalb haben wir nicht vor, im Winter groß neue Spieler zu verpflichten."

Allein was Fernsehgelder betrifft, kostet der 16. Tabellenplatz der vergangenen Saison Borussia richtig Geld. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison nahm Gladbach an Fernsehgeldern "nur" rund 13,4 Millionen Euro ein. Gut zwei Millionen weniger als eingeplant. Die miserable Platzierung der Vorsaison fließt — abgeschwächt — noch drei weitere Jahre in die Fernsehtabelle ein.

Dennoch könnten, falls Borussia die Saison tatsächlich auf dem fünften Rang beenden sollte, nach dieser Spielzeit über fünf Millionen Euro mehr herausspringen. Geschäftsführer Stefan Schippers möchte vor Ende des Geschäftsjahres nicht über Zahlen sprechen, bezeichnet Eberls Standpunkt, keine Spieler zu holen, als "sportliche Entscheidung". Gut möglich also, dass Borussia gerade ein wenig Geld beiseite legt — um nächsten Sommer richtig einzukaufen.

(RP)
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