Borussia Mönchengladbach Keine gute Woche für Christoph Kramer
Mönchengladbach · Am Sonntag erzielte Borussias Weltmeister in Dortmund ein Eigentor, am Freitag musste er beim Nationalteam, das 4:0 gegen Gibraltar siegte, wegen Rückenproblemen passen.
Kramer trifft aus 44 Metern in das eigene Tor
Christoph Kramer hatte am Montag echte Wohlfühlmomente. Borussias Mittelfeldspieler war in Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck hatte ihn und die anderen Mitglieder des deutschen Weltmeisterteams eingeladen, um ihnen das Silberne Lorbeerblatt für ihre Taten bei der Weltmeisterschaft in Brasilien zu überreichen. Für Kramers persönliches Fotoalbum gab es ein schönes Erinnerungsfoto mit Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Abends dann überkam den 23-Jährigen ein "Wahnsinnsgefühl" bei der Ur-Aufführung des Heldenepos "Die Mannschaft", dem Film, der die Geschichte des WM-Triumphes erzählt. "Der Film hat bei mir noch einmal krasse Emotionen hochgeholt", berichtete Kramer in einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. Diese Erlebnisse passten zu seiner Gesamtbewertung der "vergangenen anderthalb Jahre": "Eins plus mit Sternchen."
Das ist Christoph Kramer
Sportlich jedoch war es für den Weltmeister allerdings keine gute Woche. Zunächst fabrizierte er am Sonntag das kuriose 45-Meter-Eigentor in Dortmund, das Gladbachs erste Pflichtspielniederlage der Saison besiegelte. Kramer ärgerte weniger das Tor-Missgeschick als seine Darbietung an diesem Tag. "Das war eine Sechs", sagte er selbstkritisch. "Über das Eigentor kann ich heute lachen. Über meine schlechte Leistung nicht." Gleichwohl gehe es für ihn ganz normal weiter.
Da wusste er jedoch noch nicht, was am gestrigen Morgen kommen sollte. Da nämlich verließ Kramer das Quartier der Nationalmannschaft in Nürnberg, wo Freitagabend das EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar stattfand. Er hatte nach dem Vormittagstraining Rückenbeschwerden. "Die medizinischen Abteilungen des DFB und Borussias haben sich daraufhin abgestimmt und gemeinsam entschieden, dass der 23-Jährige diese Beschwerden im Borussia-Park auskurieren soll", teilten der Verband und der Klub mit.
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Damit verpasst Kramer auch den freundschaftlichen Vergleich des neuen Weltmeisters mit dem alten: Deutschlands Spiel am Dienstag in Spanien. Ausgerechnet, wird er sich denken. Denn in den vergangenen Tagen wurde aus Spanien das Interesse von Real Madrid kolportiert, ihn nach seiner Rückkehr zu Bayer Leverkusen im Sommer der Werkself abzukaufen. Kramer gestand: "Die Meldung hätte ich mir am liebsten ausgeschnitten und in mein Zimmer gehängt. Es ist eine riesengroße Ehre für mich, mit Real Madrid in Verbindung gebracht zu werden." Sein Vorspiel-Termin in Spanien fällt nun flach. Er muss sich fit jenseits der großen Bühne machen für den Alltag: Borussias Ligaspiel gegen Frankfurt am nächsten Samstag.
