Borussia Mönchengladbach Kein schönes Debüt für Hahn und Traoré

Velbert · Borussia verlor gestern das erste Testspiel der Saisonvorbereitung in Velbert mit 0:1. Die beiden Neuling spielten erstmals im Gladbach-Trikot. Luuk de Jong hatte einige gute Chancen, traf aber nicht. Seine Zukunft ist weiter offen.

SSVg Velbert - Gladbach 1:0
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André Hahn hat sich auf sein erstes Spiel als Borusse gefreut. Doch er hat sich dazu natürlich eine andere Geschichte ausgemalt, als die, die es geworden ist. "Ich hätte natürlich gern im ersten Spiel das erste Borussen-Tor der Vorbereitung erzielt", gestand der Offensivmann, der vom FC Augsburg kam, gestern. Nun, die Gelegenheit, als erster Torschütze der Vorbereitung auf die Saison 2014/2015 in die Annalen einzugehen, hat Hahn weiterhin. Denn beim Oberligisten Spielvereinigung Velbert handelten sich die Gladbacher gestern ein 0:1 ein.

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Verlorene Spiele bei unterklassigen Vereinen sind für Bundesligisten, zumal wenn es wie die Borussen ambitionierte sind, wenig schmückend. Doch in diesem Fall gleich von einer "Blamage" zu sprechen, darauf wollte sich Verteidiger Tony Jantschke nicht einlassen. "Wichtig ist, dass sich keiner verletzt hat. Der Platz war nicht gut, aber wir hatten genug Chancen, ein anderes Resultat zu erreichen", sagte er. Das Ergebnis", stellte jedoch Jantschke klar, "ist nebensächlich".

Auch Ibrahima Traoré, der wie Hahn kein schönes Debüt im Gladbach-Trikot hatte, ordnete das Geschehen auf dem "sehr huckligen" (Hahn) und später regennassen Rasen in Velbert nüchtern ein. "Es ist normal, dass eine Mannschaft nach einer Woche Training müde ist und die Automatismen fehlen. Wir haben noch viel Zeit zu arbeiten, um dann bereit zu sein, wenn die wichtigen Spiele kommen", sagte Traoré. Er spielte wie Hahn in der zweiten Halbzeit. Traoré war ungeachtet der Niederlage froh, "die Teamkameraden mal in einem Spiel kennenzulernen".

Physiotherapeut untersucht Traoré
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Vor der Pause waren Max Kruse und Branimir Hrgota in der Offensive recht aktiv, ließen aber die eine oder andere gute Gelegenheit vor dem Tor aus. Auch Amin Younes, dem Fortuna Düsseldorf abgesagt hat, verpasste das 1:0. Im zweiten Teil des Spiels hätte Luuk de Jong mehrfach die Null auf der Habenseite ändern können, doch auch der Niederländer, der nach seiner Rückkehr aus Newcastle erstmals wieder für Gladbach spielte, traf nicht. Sein Vater war in Velbert, vielleicht auch, um weiter über die Zukunft des Stürmers zu verhandeln. "Ich will vor allem Fußball spielen", sagte Luuk de Jong. Ob er dazu bei Borussia viel Gelegenheit bekommt, ist fraglich. Zwar wäre er durchaus eine Art Stürmer, die Trainer Lucien Favre als Backup für gewisse Situationen gebrauchen könnte, doch ein Jokerdasein ist sicherlich nicht das, was sich de Jong vorstellt. Der PSV Eindhoven wird nach wie vor als eine Option gehandelt, eine konkrete Entwicklung gibt es indes derzeit noch nicht.

Immerhin war de Jong einigermaßen erfreut über die Heldentaten seines Kumpels Tim Krul. Der Torwart war im WM-Viertelfinale der Niederlande gegen Costa Rica eine Minute vor dem Ende der Verlängerung eingewechselt worden und hatte dann im Elfmeterschießen zwei Schüsse abgewehrt. "Tim ist ein guter Freund von mir, ich freue mich für ihn", sagte de Jong. Er tippt nun auf ein Endspiel zwischen Deutschland und Holland, indes eines, mit einem anderen Ausgang als vor 40 Jahren in München. Damals siegte das DFB-Team 2:1. "Nein, dieses Mal gibt es kein Müller-Siegtor im Finale, wir haben Arjen Robben", orakelte de Jong.

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Foto: AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

De Jongs (Noch-)Teamkollege Christoph Kramer, der mit einem Kurzeinsatz zum Sieg des deutschen Teams gegen Frankreich beitrug, dürfte das anders sehen. Während sich seine Gladbacher Kollegen morgen am ersten freien Tag der Saisonvorbereitung ein wenig erholen können, bringt er sich mit dem DFB-Ensemble in Form für das Halbfinale gegen Brasilien.

Von einer WM-reifen Leistung waren die Borussen in Velbert weit entfernt. Dass es nebenbei sintflutartig regnete, passte zur tristen Geschichte. "Jetzt haben wir einen Tag frei und dann geht die Vorbereitung richtig los", sagte Tony Jantschke. "Es wird alles kommen", versprach er. Ganz sicher auch das erste Borussen-Tor der Vorbereitung. André Hahn ist weiter interessiert daran, es zu erzielen. "Dann vielleicht im nächsten Spiel", sagte er. Das ist am kommenden Samstag, wenn die Borussen um 14 Uhr zum zweiten Testspiel beim Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden antreten.

(RP)
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