Seit 2018 ist er Borusse Bennetts ist froh über den „Neustart“ unter Hütter

Mönchengladbach · Er ist bislang die Überraschung unter Borussias Trainer Adi Hütter: Keanan Bennetts. In den vergangenen drei Spielzeiten reichte es bei ihm nur zu einem Einsatz, unter Hütter sind es nun schon drei. Jetzt hat Bennetts darüber gesprochen, wie er selbst seine Situation einschätzt.

Keanan Bennetts (r.) im Zweikampf mit Hannes Wolf.

Keanan Bennetts (r.) im Zweikampf mit Hannes Wolf.

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Dass Keanan Bennetts zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits drei Kurzeinsätze haben würde, hat der gebürtige Engländer wohl selbst nicht geahnt. Ende Juli wurde der 22-Jährige, dessen Vertrag noch bis 2022 läuft, noch als Abgangskandidat gehandelt. „Ich kann nichts ausschließen. Keanan hat nur noch einen Vertrag bis 2022. Wir müssen schauen, wie sich die nächsten Wochen entwickeln. Wir wollen keinen großen Kader haben“, hatte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl zu diesem Zeitpunkt gesagt.

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Schließlich hätte sich Borussia mit einem Verkauf Bennetts‘, der in seinen ersten drei Jahren bei Borussia nur ein Profispiel bestritten hat, zumindest noch eine kleine Ablösesumme verdienen können. Bennetts aber hing sich weiter im Training rein – und blieb. „Jede Saison ist ein neuer Anfang. Als ich wieder frisch hier war, war es ein Neustart für mich. Der Trainer hat alles auf null gesetzt. So können alle fair um die Plätze kämpfen. Nach einer guten Vorbereitung bin ich jetzt da“, erzählt Bennetts in einem Klub-Interview.

Beim Saisonauftakt im DFB-Pokal in Kaiserslautern wurde der offensive Mittelfeldspieler eingewechselt, ebenso gegen die Bayern und zuletzt bei Union Berlin – es waren allesamt heikle Schlussphasen, in denen Adi Hütter auf Bennetts gesetzt hat. „Wenn der Trainer dir so ein Vertrauen gibt, reinzukommen und das Spiel vielleicht zu drehen, muss man auch zeigen, dass man das kann. Ich möchte beweisen, was ich draufhabe“, sagt Bennetts, der seine Gegenspieler gerne in eine Eins-gegen-Eins-Situation verwickelt, um mit Tempo auf der Außenbahn für Gefahr zu sorgen. Bei seinen drei Kurzeinsätzen machte er seine Sache gut, in den nächsten Wochen könnten weitere dazu kommen.

„Dafür muss man an sich selbst glauben und wenn man die Chance hat, darf man auch nicht zu viel nachdenken. Zu viel nachzudenken ist wahrscheinlich das Schlimmste. Man muss mit einer gewissen Freiheit spielen, dann klappt es besser“, sagt Bennetts. In der vergangenen Saison konnte er erstmals im Seniorenbereich in einen richtigen Spielrhythmus kommen. 30 Einsätze hatte er bei Ipswich Town in der englischen League One. Nun will er auch bei Borussia unter Hütter möglichst viele Spiele bestreiten.

Unter seinen beiden vorherigen Trainern, Dieter Hecking und Marco Rose, war Bennetts stets weit davon entfernt, zum Dunstkreis der ersten Elf zu gehören und konnte selbst in der U23 keine Eigenwerbung betreiben. Zeitweise warfen ihn aber auch immer wieder Verletzungen zurück. „Das ist das schlimmste am Fußball. Ich tue jetzt mehr als früher für meinen Körper, auch für die Regeneration“, sagt Bennetts. Dann waren seine Leistungen in der U23 zu schwach, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

„Ich habe gerade Spaß daran, wieder hier zu sein“, sagt Bennetts, der das Training in der Länderspielpause nutzen will, um Hütter weiter zu zeigen, dass auf ihn Verlass ist. „Wir trainieren alle sehr ordentlich. Ich hoffe, dass jetzt auch langsam die Punkte dazu kommen“, sagt Bennetts. Die nächste Gelegenheit haben er und seine Mitspieler am Sonntag. Dann ist Arminia Bielefeld (19.30 Uhr) zu Gast im Borussia-Park.

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