Borussias Sechser Welche Rolle die WM bei Weigls Gladbach-Wechsel spielte

Mönchengladbach · Sechser Julian Weigl hatte zwei wesentliche Gründe für seinen Wechsel zu Borussia. In einem Interview hat er nun darüber gesprochen, welchen Traum er hat und wovon seine Zukunft in Gladbach abhängt.

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Foto: dpa/Tom Weller

Julian Weigl hat einen Traum: die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar. Das hat der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler dem „Kicker‘ in einem Interview nun klar gesagt. „Ich weiß nur, dass ich mich tierisch darüber freuen würde, wenn ich dabei sein dürfte. Eine WM ist etwas ganz, ganz Großes, und ich wäre gerne Teil einer erfolgreichen WM-Geschichte“, sagte Weigl.

Im Sommer wechselte er auf Leihbasis von Portugals Top-Klub Benfica Lissabon zu Borussia. Dafür, das erzählte Gladbachs Manager Roland Virkus zuletzt, verzichtete Weigl sogar auf Geld. „Ich denke, dass ich mit der Leihe absolutes Commitment gezeigt habe, dass ich Gladbach unbedingt machen will und es mir auch nicht um den letzten Euro geht“, bestätigte Weigl nun.

Wichtige Gründe für seine Entscheidung waren Gladbachs Trainer Daniel Farke und dessen klar definierter Ballbesitz-Ansatz. „Der Beginn gibt mir schon das Gefühl, dass ich gut hierhin und gut zu seinen Ideen passe. Das, was ich gut mache, will er in seinem Spiel haben. Meine Stärken sind für seinen Stil wichtig“, sagte Weigl.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Ein weiterer Grund für seine Rückkehr nach Deutschland: die WM-Chance. „Schließlich spielte bei meinem Schritt zurück in die Bundesliga eine Rolle, wieder stärker sichtbar zu werden in Deutschland, auch in Bezug auf die Nationalmannschaft“, sagte Weigl, der unter Farke seit seinem Startelf-Debüt beim 0:0 in Freiburg keine Minute verpasst hat.

Auf die so genannte „Longlist“ von Bundestrainer Hansi Flick hat es der Sechser geschafft. „Ich bin selbst sehr gespannt. Mit Sicherheit zähle ich nicht zu den Spielern, die gesetzt sind. Aber wenn man auf der Liste steht und sich im erweiterten Kreis befindet, in diesem Jahr auch schon zur Nationalmannschaft eingeladen war, dann hat man natürlich den Wunsch, am Ende auch zum Turnier zu fahren. Ich hoffe sehr, dabei zu sein“, ist Weigl realistisch wie hoffnungsfroh.

Die WM-Frage wird kurzfristig beantwortet, Donnerstag um 12 Uhr wird der 26er-Kader endgültig bekanntgegeben. Sechs Länderspiele hat Weigl seit seinem Debüt im Mai 2016 gemacht, es wäre sein erstes großes Turnier. Die WM-Teilnahme ist aber nicht die einzige offene Frage bei Weigl. Seine Zukunft in Gladbach ist geplant bis zum Ende der Saison, darüber hinaus ist offen, wie es weitergeht. Weigl würde gern bleiben.

„Der Wunsch nach Kontinuität ist vorhanden, und ich habe mich im Sommer ja ganz bewusst für die Borussia entschieden. Ich sehe, was der Verein vorhat und will Teil des Ganzen sein. Für mich war von Anfang an klar: Für ein Jahr wechsele ich nur zu einem Verein, bei dem ich mich direkt wohlfühle und mir auch einen längeren Verbleib vorstellen kann“, sagte er. „Ich bin bei Gladbach genau richtig und habe Lust, Teil des Umbruchs zu sein.“

Die Entscheidung, ob er am Niederrhein bleibt, liegt jedoch nicht bei ihm, es ist eine Frage des Geldes. Es gibt eine Kaufoption, die dem Vernehmen nach 15 Millionen Euro beträgt. „Das ist einer der Punkte, auf die ich direkt keinen Einfluss nehmen kann. Wenn alle Seiten wollen, muss man schauen, wie es dann in der Zukunft umzusetzen wäre“, sagte Weigl. Eine Europa-Teilnahme oder der Verkauf eines wertvollen Spielers wäre vermutlich die Grundlage für eine Weigl-Verpflichtung.

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