Er soll Langzeit-Borusse werden Virkus und Farke voll des Lobes für Leihspieler Weigl

Mönchengladbach · Für Borussia Mönchengladbach ist längst klar: Julian Weigl soll fest von Benfica Lissabon verpflichtet werden. Das haben Sportdirektor Roland Virkus und Trainer Daniel Farke am Donnerstag noch mal verdeutlicht. Die beiden loben nicht nur Weigls Identifikation mit dem Klub.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Ist Julian Weigl fit, spielt er. Das ist Fakt, seitdem der 27-Jährige am letzten Tag der Transferperiode im vergangenen Spätsommer von Borussia Mönchengladbach verpflichtet wurde. Seit seiner Einwechslung am fünften Spieltag bei der 0:1-Niederlage gegen Mainz 05 hat Weigl kaum eine Sekunde verpasst – lediglich beim 3:0 gegen RB Leipzig und beim 0:1 in Augsburg wurde er in der Nachspielzeit aus taktischen Gründen ausgewechselt.

„Jule ist total wichtig. Er tut uns richtig gut. Das ist der Grund, warum wir uns im Sommer so bemüht haben, das möglich zu machen“, sagte Daniel Farke am Donnerstag und nannte die Eigenschaften, die er als Trainer an Weigl schätzt. „Er stabilisiert uns extrem, ist maßgebend für unser Spiel. Er leitet Angriffe ein, ist als Balleroberer gut und wichtig. Er gibt uns Ballsicherheit und Laufstärke.“ Hinter Christoph Kramer (11,97 Kilometer pro 90 Minuten) ist Weigl mit 11,90 Kilometer der laufstärkste Borusse.

Was seine Leistung manchmal für Außenstehende schwer greifbar macht, ist die Tatsache, dass Weigl auf dem Feld meist weder durch Scorerpunkte (eine Vorlage gelang ihm bislang) auffällt noch durch spektakuläre Aktionen. „Er hat herausragende Spiele gehabt. Und auch das eine oder andere Spiel, wo er nicht auf dem ganz hohen Niveau gespielt hat. Aber er ist ein sehr selbstkritischer Spieler“, sagte Farke, der Weigl auf dem „besten Weg“ sieht, in Zukunft auch wieder eine Rolle in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen.

Julian Weigl wechselte am 1. September 2022 auf Leihbasis von Benfica Lissabon zu Borussia Mönchengladbach.

Julian Weigl wechselte am 1. September 2022 auf Leihbasis von Benfica Lissabon zu Borussia Mönchengladbach.

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Seit Weigls Wechsel von Benfica Lissabon an den Niederrhein hat der Mittelfeldspieler bereits öfter betont, wie wohl er sich bei Borussia fühle und auch, dass er sich vorstellen könne, über den Sommer hinaus zu bleiben. „Er lebt diesen Verein, obwohl er erst seit ein paar Monaten da ist, schon mit Haut und Haar. Er bringt in jeder Sekunde zum Ausdruck, wie sehr er es wertschätzt, für uns tätig zu sein. Das ist außergewöhnlich für einen Spieler, der nur ausgeliehen ist“, sagte Farke.

Geht es nach ihm, wird Weigl auch noch in den kommenden Jahren das Gladbach-Trikot tragen. Das zu ermöglichen, steht unter anderem auf der Agenda von Roland Virkus. „Julian passt perfekt zu uns und unserem Fußball. Er übernimmt Führung, identifiziert sich mit dem Klub. Wenn das so perfekt passt, ist es meine Aufgabe, alles dafür zu tun, dass wir das hinkriegen.“ Die Schwierigkeit liegt dabei in den Verhandlungen mit Benfica. „Wir brauchen Julian nicht zu überzeugen, Julian ist zu 100 Prozent Borusse“, sagte Virkus.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Weigls Marktwert wird aktuell auf rund 15 Millionen Euro geschätzt. Wie unsere Redaktion kürzlich berichtete, wird Benfica wohl bereit sein, mit den Ablöseforderungen herunterzugehen, um Weigl im Sommer von der Gehaltsliste zu bekommen. „Benfica hat absolut kein Interesse, dieses Gehalt wieder zahlen zu müssen“, sagte Duarte Monteiro, Benfica-Experte bei „ZeroZero“ und „Elevensports“ unserer Redaktion.

„Das Heft des Handelns haben nicht wir, sondern das hat Benfica in der Hand. Wir werden mit ihnen sprechen, welche Möglichkeiten es gibt, Julian über den 30. Juni für uns zu verpflichten“, sagte Virkus vor dem Duell mit dem FC Schalke 04 (18.30 Uhr, Sky) am Samstag. Gegen den Tabellenletzten wird Weigl wieder zur Startelf gehören und versuchen, den Spielverlauf positiv zu beeinflussen. Im Hintergrund haben die Arbeiten an einer festen Verpflichtung längst begonnen.

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