0:6 beim BVB Das sagten Hofmann und Kramer nach Gladbachs Debakel

Dortmund · Nationalspieler Jonas Hofmann und Mittelfeldmann Christoph Kramer fanden nach dem 0:6-Debakel der Mönchengladbacher bei Borussia Dortmund deutliche Worte. Beide stellten heraus, dass so etwas nicht passieren dürfe.

Borussia Mönchengladbach: Noten und Einzelkritik zum 0:6 in Dortmund
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Dortmund - Gladbach: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: AP/Martin Meissner

Nach dem bitteren Erlebnis am frühen Sonntagabend gingen die Borussen zu ihren Fans. Das zweite 0:6 dieser Saison – das erste gab es gegen Freiburg, dieses Mal passierte es in Dortmund – war nur wenige Minuten vorbei und das Wetter machte das Bild rund: Die Gladbacher wirkten wie begossene Pudel. Nach den vier Punkten, die sie gegen Bielefeld und Augsburg geholt hatten, gab es nun einen bösen Rückschlag.

Dabei waren die Borussen mit der Hoffnung nach Dortmund gereist, etwas mitzunehmen. Und, man muss es sagen, ein Stunde lang sah es so aus, als könnte das vielleicht sogar gelingen. „Wir haben Lösungen gefunden, zumindest in der ersten Halbzeit hatten wir drei Riesenchancen, aus denen wir eigentlich ein Tor machen mussten. Dann hätte es im Stadion gebrodelt. Es war unser Ziel, sie unsicher zu machen“, sagte Jonas Hofmann. Doch am Ende war Gladbach ein Aufbau-Gegner für den BVB.

„In der zweiten Halbzeit war es dann sehr unreif“, sagte Hofmann. „Wir dürfen uns nicht mit 6:0 abschießen lassen. Nach dem 0:4 weißt du, dass es gelaufen ist, dann dürfen das fünfte und sechste Tor nicht mehr fallen. Wir haben es uns in den ersten 45 Minuten wegnehmen lassen, was in der zweiten Halbzeit war, darf nicht passieren.“

Der BVB nahm das Angebot der Namenscousine gern an. „Wir mussten eine Reaktion zeigen, das haben wir wieder geschafft“, sagte Kapitän Marco Reus, der sein Team zum Kantersieg führte. Gladbach zeigte hingegen eine Anti-Reaktion auf die beiden besseren Spiele zuvor. Dass ein Spiel in Dortmund verloren gehen kann, ist das eine. Es war die neunte Pleite in Serie. Doch sich am Ende ohne Widerstand in sein Schicksal zu ergeben, ist das andere.

„Wenn es am Ende 0:6 steht, kannst du nichts Positives finden. Aber bis zum 0:3 war es nicht verkehrt, wir waren gefühlt noch dran. Bei uns springt der Ball von der Latte raus, bei den Dortmundern beim 3:0 von der Latte rein. Dann haderst du im falschen Moment und dann kann es gegen ein Team wie Dortmund schon mal böse werden. Und es ist böse geworden. Das darf uns in der Situation niemals passieren“, sagte Christoph Kramer, der in der Schlussphase des Spiels eingewechselt wurde, aber keine Ordnung mehr ins Spiel seines Teams bringen konnte.

Für den neuen Gladbacher Sportdirektor Roland Virkus war es in Dortmund damit kein schöner Einstand, der 55-Jährige saß erstmals seit seiner Ernennung auf der Bank neben Trainer Adi Hütter. Virkus erlebte, was nicht neu ist in Gladbach: Das Team, das auf dem richtigen Weg schien, gab sich plötzlich wieder auf. Zum fünften Mal in dieser Saison gab es vier oder mehr Gegentore.

„Wir machen viel zu viele Fehler in allen Bereichen, deswegen stehen wir da, wo wir stehen“, sagte Kramer. Er schaute konsterniert drein, so wie vorher auf dem Spielfeld alle Borussen in der Schlussphase, so, als ob sie gar nicht glauben konnten, was da passierte. Vor Staunen vergaßen sie, sich gegen die stetig wachsende Gegentorzahl zu stemmen. 46 sind es nun insgesamt in 23 Spielen.

„Die Saison hat mehr Tiefen als Höhen, das muss man schon sagen. Die letzten zwei Spiele waren positiver, heute haben wir es nicht auf die Platte gebracht, es ist schwer, etwas Positives aus dem Spiel zu ziehen“, gab Hofmann zu. Von der erhofften Konstanz sind er und seine Kollegen weit entfernt.

Und auch davon, im Abstiegskampf Sicherheit zu gewinnen. Das 0:6 ist in der Art und Weise, wie es zustande kam, und in der Höhe sowieso ein extrem ernüchterndes Schockerlebnis, das sich Borussia selbst zufügte. „Wir müssen nach diesem Spiel die Köpfe ganz schnell wieder frei bekommen. die nächsten Aufgaben sind sehr, sehr wichtig gegen direkte Konkurrenten. Da müssen wir wieder punkten“, sagte Hofmann.

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