Borussia Mönchengladbach Johnson weiter in der Findungsphase
Mönchengladbach · Fabian Johnson hätte natürlich gern gespielt gegen 1899 Hoffenheim. Schließlich ist das sein Ex-Verein, für den er drei Jahre gespielt hat, und da zeigt man sich gern mal, wenn das Spiel mit dem neuen Arbeitgeber gegen den alten ansteht. Doch der US-Amerikaner kam bei Borussias 3:1-Sieg nicht zum Einsatz.

Favre genießt das Geburtstagsständchen im Borussia-Park
"Ich freue mich darüber, dass wir einen direkten Konkurrenten auf Distanz gehalten haben, aber es ist auch schade, dass ich nicht gespielt habe", sagte Johnson. Nach dem Spiel war er noch in der Kabine der Gäste. "Ich kenne ja noch viele aus der Mannschaft, wir haben uns unterhalten, aber nicht nur über Fußball", berichtete Johnson am Montag.
Nach 17 Pflichtspielen fällt seine Bilanz "gut" aus, auch wenn er den echten Durchbruch in Gladbach noch nicht geschafft hat. Während die anderen Neulinge — Yann Sommer, André Hahn, Ibrahima Traoré und Thorgan Hazard - umjubelt werden, ist es um Johnson einigermaßen ruhig geblieben. Ein Tor hat er vorbereitet und acht von zehn Ligaspielen mitgemacht, indes nur dreimal von Beginn an. Dreimal gehörte er in der Europa League zum Anfangsaufgebot, also insgesamt bei sechs von 17 Pflichtspielen.
Nach seinen starken Leistungen im US-Team bei der WM, als er als lauffreudiger Rechtsverteidiger auftrumpfte, hatten viele Experten mehr von ihm erwartet. Doch Lucien Favre, der Borussen-Trainer, sieht den Ex-Hoffenheimer mehr als Linksaußen denn als Rechtsverteidiger. Und auf der Position muss sich Johnson sichtlich erst richtig einfinden. Den Platz hinten rechts in der Viererkette hat Favre mehr oder weniger fix an Julian Korb vergeben, nur im Europa-League-Play-off in Sarajevo durfte Johnson dort beginnen. Als Korb gegen Schalke fehlte, vergab Favre den Job an Tony Jantschke.
"Der Trainer weiß aber, dass ich auch hinten rechts spielen kann", sagte Johnson, der grundsätzlich alle Jobs auf den Seiten übernehmen kann. Derzeit führt seine Vielseitigkeit dazu, dass er vor allem Back-up für die anderen ist. Johnson indes bleibt gelassen. "Ich bin ja neu hier, habe neue Kollegen, die Automatismen sind andere", sagte er. Zudem stieg er spät in die Vorbereitung ein, "ich habe ja nur zwei Testspiele gemacht und war im Trainingslager nicht dabei", so Johnson.
Möglich, dass er am Donnerstag im Europa-League-Spiel bei Apollon Limassol mal wieder von Beginn an spielen darf. Schließlich hat Favre ihn als Flügelspieler einsortiert — und die Flügelspieler wechselt der Trainer regelmäßig durch.