Borussia Mönchengladbach Jörg Jungs unschöne Erinnerungen an Real

Fussball · Die Weisweiler Elf spielt beim Hallenturnier in Berlin am Samstag gegen Madrid und Leverkusen.

 Jög Jung trifft in Berlin mit der Wesiweiler Elf auf Real Madrid.

Jög Jung trifft in Berlin mit der Wesiweiler Elf auf Real Madrid.

Foto: lamm

Es ist ein Name, der in Jörg Jung Erinnerungen hochkommen lässt: Real Madrid. Es war 1985 und Jung war gerade als Jungspund zu den Profis gekommen, als es zwei denkwürdige Europapokal-Nächte mit Real und Borussia gab. Im Uefa-Cup siegten die Gladbacher zunächst in Düsseldorf 5:1, dann gab es im Bernabeu-Stadion ein brutales 0:4. "Nach dem Aus hat unser damaliger Trainer Jupp Heynckes lange nicht mit uns gesprochen", erinnert sich Jung, der in beiden Spielen nicht zum Aufgebot gehörte.

Morgen spielt er aber selbst gegen Real: beim Flexstrom-Cup in Berlin mit der Gladbacher Traditionsmannschaft, der Weisweiler Elf. Wie im vergangenen Jahr. Auch die Erinnerung daran ist keine schöne. "Wir hatten im ersten Spiel 2:4 gegen Leverkusen verloren, dabei hat sich unser Torwart Jörg Kaessmann verletzt und wir mussten mit dem dritten Keeper von Union Berlin gegen Madrid spielen", berichtet Jung. Die Weisweiler Elf verlor 4:7 gegen die königliche Senioren-Riege und schied nach der Vorrunde aus.

Nun wollen die Alt-Borussen erstmals in Berlin ins Halbfinale kommen. Neben Madrid geht es auch wieder gegen Leverkusen, das Titelverteidiger ist in der Max-Schmeling-Halle. "Das Niveau bei dem Turnier ist hoch, jeder Fehler wird bestraft", weiß Jung. Die Weisweiler Elf startet gegen Bayer, dann wartet Real. "Ein Spiel müssen wir mindestens gewinnen", weiß Jung.

Er ist mit 47 Lenzen der Älteste im Gladbacher Aufgebot für das Turnier — und wohl der Ex-Profi mit der kuriosesten Statistik. Jung machte doppelt so viele Europapokal- wie Bundesligaspiele für Borussia: eins in der Liga, zwei international. "Es hätte sicher besser laufen können. Aber wir hatten damals ein starkes Team, da war es schwer, reinzukommen. Zudem ging Jupp Heynckes, mein größter Förderer, zum FC Bayern", erzählt Jung, der noch acht Zweitligaspiele für den SC Freiburg machte. Immerhin: "Eine Bilanz wie meine in Gladbach ist wohl einmalig in Deutschland", sagt Jung, seit 1996 bei der Weisweiler Elf. Das Traditionsteam teilt sich am Wochenende auf. Ein Teil des Kaders, darunter Karlheinz Pflipsen, Thomas Kastenmeier und Bachirou Salou, spielt beim Turnier in Minden. Nach Berlin reisen neben Jung Jörg Kaessmann, Marco Villa, Peter Wynhoff, Oliver Neuville, Jörg Albertz, Martin Schneider, Valandi Anagnostou, Chiquinho und Lars Schuchardt. Jung freut sich auf das Wiedersehen mit Real und hofft, dass "wir in der "Hammergruppe bestehen". Auch, um endlich mal schöne Erinnerungen an Real Madrid zu haben.

(RP/ac)
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