Borussia Mönchengladbach "Jeder profitiert vom Team"

Borussia Mönchengladbach · Borussias Teammanager Steffen Korell über seinen Ex-Klub SC Freiburg, der heute im Borussia-Park antritt (15.30 Uhr), die Qualitäten des Gladbacher Teams und vermeintliche Rückschläge

 Auf die Details kommt es an: Teammanager Steffen Korell (rechts) mit Trainer Lucien Favre.

Auf die Details kommt es an: Teammanager Steffen Korell (rechts) mit Trainer Lucien Favre.

Foto: Dieter Wiechmann

Sie sind seit zwölf Jahren bei Borussia, kamen damals aus Freiburg. Nun kommt der Sport-Club nach Gladbach - ist es ein besonderes Spiel für Sie, auch nach so langer Zeit?

Korell Ich habe während meiner Karriere ja nur für drei Vereine gespielt: Homburg, Freiburg und Gladbach. Da hat man natürlich einige durchgehende Kontakte. Ich schaue auf den SC Freiburg — und ich freue mich, wenn er in der Bundesliga bleibt.

Freiburg hat in der Winterpause viel verändert.

Korell Den Mut finde ich gut, mit einem Trainer aus den eigenen Reihen zu arbeiten. Mit den Entscheidungen im Winter sind sich die Freiburger treu geblieben. Christian Streich kenne ich schon lange. Er war Spieler in Homburg, als ich da noch in der A-Jugend war. Später war er in Freiburg für die Fußballschule zuständig und war U19-Trainer. Ich finde es gut, dass er jetzt die Chance in der Bundesliga bekommen hat. Freiburg hat mit ihm schon acht Punkte in der Rückrunde geholt, und das, obwohl sie im Winter Cissé verloren haben. Christian Streich hat einige Spieler, die er aus dem Nachwuchs kennt, hochgezogen, dazu einige Erfahrene im Team. Die Mischung passt.

Freiburg wird ein unangenehmer Gegner sein, befürchtet Lucien Favre.

Korell Die Freiburger werden mit Engagement und Leidenschaft spielen, darauf kann man sich einstellen. Unsere Mannschaft hat schon gezeigt, dass sie dagegenhalten kann.

Das Heimspiel gegen Schalke, das 3:0, hat Mike Hanke als das Ideal des Gladbacher Spiels bezeichnet. Darf man sich bald wieder auf so ein Spiel freuen?

Korell Wenn an einem Tag alles passt und der Gegner dazu einem so in die Karten spielt, kann so etwas passieren. Aber man darf das nicht in jedem Spiel erwarten. Aber wir wollen nach dem 0:1 in Nürnberg eine Reaktion zeigen — wie wir es in der Hinrunde nach Niederlagen auch immer getan haben. Andererseits: In Nürnberg ist ja nicht grundsätzlich etwas schief gelaufen. Es waren ein paar Sachen nicht perfekt. Daran müssen wir arbeiten. Aber die Mannschaft ist immer gierig darauf, sich zu verbessern.

Ist das eine der Stärken des Teams?

Korell Sicher ist das eine der Stärken. Das Team will sich weiterentwickeln und arbeitet an sich. Vor allem aber weiß jeder, dass es nur im Team funktioniert. Jeder Einzelne profitiert von der Mannschaft und ist nur so gut, wie das Team funktioniert. Es überschätzt sich keiner. Nehmen wir Marco Reus. Er ist auch deshalb so schnell groß geworden, weil er in dieser Mannschaft spielt und von ihr unterstützt wird.

Ist es auch der Ehrgeiz des Trainers, der das Team antreibt?

Korell Ganz sicher. Lucien Favre ist sehr auf das Detail bedacht, ist sehr akribisch in der Vor- und Nachbereitung jedes Trainings und jedes Spiels. Er zeigt den Spielern immer sofort auf, wo sie sich verbessern können.

Wurde in Nürnberg eine große Chance verpasst, Zweiter zu werden?

Korell Das würde ja bedeuten, dass es unser Ziel ist, Meister zu werden. Das ist es aber nicht, darum war die Niederlage in Nürnberg kein Rückschlag in diesem Sinne. Unser Ziel war es aber, so schnell wie möglich 40 Punkte zu sammeln und von Spiel zu Spiel zu denken. So gesehen war Nürnberg ein Spiel, in dem wir einen Punkt hätten holen müssen, das aber verloren ging. Das ist ärgerlich, weil es nicht nötig war. Das wollen die Spieler nun gegen Freiburg besser machen.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort