Borussia Mönchengladbach Ist Gladbach zu schlecht für das ZDF?

Mönchengladbach · Der Sender überträgt am Mittwoch den FC Bayern gegen Atlético und nicht das Spiel der Borussen gegen den großen FC Barcelona. Die Quote spricht für die Entscheidung.

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Da bestreitet die Gladbacher Borussia am Mittwochabend (20.45 Uhr/Live-Ticker) in der Champions League gegen den FC Barcelona ihr größtes Spiel seit den glorreichen 1970ern, und das ZDF entscheidet sich gegen eine Live-Übertragung? Was im Borussen-Land auf Unverständnis und Unmut stößt, hat bei näherem Hinsehen durchaus nachvollziehbare Gründe.

Ja, die Bayern. Das ZDF hat sich dafür entschieden, statt Gladbach das Spiel der Münchner bei Atlético Madrid zu übertragen. Das Totschlagargument für den Rekordmeister ist immer die Einschaltquote. München liefert in der Gruppenphase verlässlich Top-Werte, zudem lässt sich die Geschichte von der Revanche für das verlorene Halbfinale in der vergangenen Königsklassen-Spielzeit erzählen, als die Bayern gegen Atlético ausgeschieden waren. "Das ist sicherlich ein Beweggrund", teilte ein ZDF-Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion mit.

In der vergangenen Saison entschied sich das ZDF in zwei von drei Fällen für die Übertragung eines Gladbach-Spiels am Mittwochabend. Da lautete die Alternative aber auch VfL Wolfsburg. In Abwesenheit von Borussia Dortmund und Schalke 04 rangierten die Fohlen 2015/16 in der Einschätzung der TV-Planer als zweitattraktivster Verein hinter den Bayern - und vor Wolfsburg und Leverkusen. Diesmal ist der in der Regel quotenstarke BVB aber wieder dabei, weshalb Gladbach nun parallel zu den Bayern spielt.

Letztlich ist es einfach auch ein Stück weit Pech, dass der Spielplan die Duelle Borussia - Barca und Atlético - FC Bayern an ein und demselben Spieltag vorsieht. Hätte Borussias Heimspiel gegen die Katalanen mit den Münchener Spielen in Eindhoven oder Rostow konkurriert, wäre die Wahl des ZDF vielleicht eher auf die Borussen gefallen. "An diesem Mittwoch kann man wirklich von einer Ballung attraktiver Spiele sprechen", gibt das ZDF zu. Durchaus absehbar war von vornherein: Von den drei Mittwochsspielen der Bayern und Gladbachs werden zwei der Münchner gezeigt. Das Live-Spiel der Borussen dürfte ziemlich sicher das Heimspiel am 23. November gegen Manchester City sein, da spielen die Bayern schon um 18 Uhr in Rostow.

In der vergangenen Saison schauten jeweils knapp 6,18 Millionen zu, als das ZDF Gladbachs Spiele bei Juventus Turin und gegen den FC Sevilla übertrug. Nimmt man die 13 Gruppenspiele zur Hand, die das ZDF seit der Spielzeit 2014/15 mittwochs übertragen hat, liegen die beiden Borussen-Übertragungen von den TV-Zuschauerzahlen her auf den Rängen acht und neun. Die Geschichte vom bundesweit relevanten Top-Quoten-Lieferant Borussia lässt sich also nicht erzählen.

(klü)
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