Fohlenfutter-Gerüchtecheck Warum eine Leihe für Jakobs und für Gladbach nur bedingt Sinn ergibt

Mönchengladbach · Ismail Jakobs steht mit dem Senegal im WM-Achtelfinale. Weniger gefragt ist der gebürtige Kölner diese Saison bei der AS Monaco. Ein Bundesliga-Trio um Borussia soll interessiert sein. Doch eine Leihe im Winter wäre für Gladbach nur unter Umständen sinnvoll – für Jakobs in dem Fall aber weniger.

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Foto: AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

Das Gerücht Ismail Jakobs steht aktuell mehr im Rampenlicht als bei seinem Verein: Der 23-Jährige ist anders als bei der AS Monaco Stammspieler für den Senegal bei der Weltmeisterschaft. Am Sonntag (20 Uhr) geht es im Achtelfinale gegen England – sehr wahrscheinlich wieder mit Jakobs, dem gebürtigen Kölner, in der Startelf. Die „Sport Bild“ berichtet in ihrer neuesten Ausgabe nun vom Interesse eines Bundesliga-Trios: Neben Bayer 04 Leverkusen und Eintracht Frankfurt soll Borussia Mönchengladbach eine Verpflichtung ins Auge fassen. Allerdings sei Monaco primär zu einem Leihgeschäft bereit, weil Jakobs im Sommer bei einem Abgang des Brasilianers Caio Henrique in der Hierarchie nach vorne rücken könnte.

Die Situation 2021 zahlte Monaco 6,5 Millionen Euro an den 1. FC Köln für den frischgebackenen U21-Europameister, der erst seit diesem Herbst für die Nationalmannschaft des Senegal aufläuft. Jakobs ist in der bisherigen Saison zwar 18-mal für seinen Klub zum Einsatz gekommen, aber nur fünfmal von Beginn an.

Ähnlich wie Luca Netz kann Jakobs die gesamte linke Seite abdecken, ältere Borussen würden sagen: wie einst Marcell Jansen. Nun gibt es diverse Wenn-dann-Szenarien bei Borussia: Ramy Bensebainis Vertrag läuft im nächsten Sommer aus, ein Abgang im Winter ist nicht komplett ausgeschlossen, wenn die Ablöse reizvoll ist. Spielt Bensebaini die Rückrunde in Gladbach, käme für Netz, unter Trainer Daniel Farke nur zweimal in der Startelf, ein Leihgeschäft infrage. Bewegung auf der linken Außenverteidiger-Position ist im Winter also nicht ausgeschlossen.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Mal angenommen, Frankfurt und Leverkusen sind die Konkurrenten bei Jakobs: Die Eintracht ist nach dem Abgang von Filip Kostic nicht komplett zufrieden mit Luca Pellegrini (ausgeliehen von Juventus Turin). Ex-Borusse Christopher Lenz macht es ordentlich, trotzdem gibt es natürlich einen Qualitätsverlust. In Leverkusen ranken sich immer wieder Gerüchte um einen Abgang Mitchel Bakkers, Daley Sinkgraven spielt hinten links keine Rolle. Beide Klubs hätten Bedarf – und könnten Europacup-Perspektiven bieten.

Einschätzung des RP-Reporters Jakobs dürfte, wenn überhaupt, nur eine Übergangslösung sein in Gladbach für den Fall, dass Bensebaini im Winter geht. Vom Profil her ähnelt er Netz doch sehr, weshalb eine spätere Verpflichtung ebenfalls überraschend wäre. Zur Erinnerung: Der ehemalige Herthaner Netz ist ausgezeichnet mit der Fritz-Walter-Medaille und gilt als eines der größten Talente Deutschlands. Zudem ist er knapp vier Jahre jünger als Jakobs. Ihm einen vergleichbaren Spielertypen vor die Nase zu setzen, ergäbe wenig Sinn.

Bleibt Bensebaini bis zum Sommer und zieht es Netz für ein halbes Jahr zu einem anderen Klub, um Spielpraxis zu sammeln, wäre Jakobs eine gute Back-up-Option aus Sicht Borussias – auch wenn es selten vorkommt, dass ein Leihspieler für einen verliehenen Spieler kommt. In diesem Fall stellt sich allerdings die Frage, ob ein Intermezzo in Gladbach für Jakobs so attraktiv wäre. Zumal er wohl besser als Schienenspieler in einem System mit Dreierkette aufgehoben wäre, in Köln zum Beispiel machte Jakobs nur zwei seiner 47 Spiele links in einer Viererkette.

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