Borussia Mönchengladbach Horst Köppels Meistertrikot hat Flecken

Atmungsaktiv ist das weiße Stoffstück nicht. Aus 100 Prozent Baumwolle besteht das Trikot, das die Firma Palme kreiert hat für das Borussenteam der Saison 19769/70. Schlicht ist das Design, nur an den Ärmeln und am Kragen gibt es schwarz-weiße Bündchen, ansonsten durchbricht nur die schwarz-weiße Raute das königliche Weiß.

 Horst Köppel hat zum Saisonstart in den Vereinigten Arabaischen Emiraten eine Niederlage kassiert.

Horst Köppel hat zum Saisonstart in den Vereinigten Arabaischen Emiraten eine Niederlage kassiert.

Foto: ddp, ddp

Hinten drauf ist die 9. Die trug Horst Köppel in der Saison, in der Borussia zum ersten Mal Meister wurde.

An ein paar Stellen ist der Stoff eingerissen, es gibt bräunlich-grüne Flecken. Gereinigt wurde das Trikot (Größe 7) nicht, der Authentizität wegen. Köppel hat dieses Original Borussia geschenkt für ihren historischen Fundus. Köppel, der alle 34 Saisonspiele mitmachte, schoss neun Tore in der Saison, die der Auftakt des goldene Jahrzehnts war, das letzte war das 3:0 beim zittrigen 4:3 gegen den Hamburger SV, mit dem Borussia den Titel am 33. Spieltag perfekt machte.

Die Brust des 40 Jahre alten Leibchens ist werbefrei, erst zur Rückrunde der Saison 1975/76 liefen die Borussen erstmals mit Werbung auf. Dass die Borussen, die 1960 noch in schwarz den ersten Pokalsieg schafften, ganz in weiß Meister wurden, war Lilo Weisweiler, der ersten Frau des Meistertrainers, zu verdanken.

"Sie fand die schwarzen Trikots zu traurig und riet ihm von einer Vertragsunterzeichnung ab", erinnert sich Günter Netzer in seiner Biografie. Weisweiler sprach von "negativen Auswirkungen auf unsere Psyche". Er ordnete Weiß an und "es war, wie man heute weiß, nicht unser Schaden. Lilo Weisweiler ist nicht genug zu danken", so Netzer. Die Trikots der aktuellen Borussen sind eine Reminiszenz an die ersten Meisterhemden.

(RP)
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