Borussia Mönchengladbach Hoffenheim tut Borussia weh

Bei der 0:2-Niederlage im DFB-Pokal machten Marco Reus und Jens Wissing schmerzhafte Erfahrungen mit ihren Gegenspielern. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga agierte insgesamt zu harmlos.

Hoffenheim - Gladbach: Einzelkritik
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Sinsheim Ein wenig wirkt Jens Wissing zuweilen noch immer wie ein staunender Bub, wenn er von seinem Job bei Borussia erzählt. Vom Regionalligisten Preußen Münster ist der Blondschopf im Sommer gekommen und ist einer von den jungen Spielern, die langsam an das Profi-Geschäft herangeführt werden sollen. Es ist eine harte Schule für ihn.

In der Liga ist Wissing mit seinem Team abgeschlagenen Letzter. Gestern machte der Westfale beim 0:2 der Gladbacher bei 1899 Hoffenheim, das auch die Pokalträume im Achtelfinale platzen ließ, eine weitere schmerzhafte Erfahrung: Issac Vorsah, Hoffenheims Verteider, checkte Wissing brutal weg, der 22-Jährige blieb minutenlang benommen liegen. Vorsah sah nicht einmal Gelb für seine Aktion.

Wieder den Faden verloren

Es war eine Szene, die zu Borussias Auftritt in Sinsheim passte. Zunächst hatte sie ordentlich ins Spiel gefunden, dann aber nach Gylfi Sigurdssons Freistoßtor in der 35. Minute mal wieder total den Faden verloren. In der 47. Minute hatte Wissing Glück, als ihm Vukcevic enteilte, doch Christofer Heimeroth verhinderte das zweite Tor des Isländers.Insgesamt wirkte Borussia jedoch so wie Wissing nach dem Check: benommen.

Hoffenheims zweiten Treffer erzielte dann Demba Ba nach einer Ecke und tat damit den Borussen richtig weh in der 62. Minute. Zuvor hatte Marco Reus ebenfalls eine schmerzhafte Erfahrung gemacht, wie zuvor Wissing. Er wollte den Ball erreichen, doch 1899-Torwart Daniel Haas war vor ihm da, Reus flog spektakulär durch die kalte Luft und landete unsanft. Nach kurzer Behandlungspause konnte der Rotblonde aber weiter machen. Genutzt hat es nicht. Borussia verlor, seit 2003 ist sie im Pokal nicht mehr über die dritte Runde hinaus gekommen. "Wir haben in der ersten Halbzeit ganz gut gestanden, kriegen dann aber zwei Gegentore nach Standardsituationen, das darf einfach nicht sein", sagte Thorben Marx. "Ich hatte die große Chance zum 1:0. Wenn ich die reinmache, möchte ich mal sehen wie das Spiel dann läuft."

So war Borussia gestern nicht wirklich nah dran, am Einzug ins Viertelfinale. Das Team spielte konzentriert — aber völlig harmlos. Zehn starke Minuten nach der Pause — das war das letzte Aufbäumen des Tabellenletzten im Jahr 2010. Für einen Sieg war das jedoch einfach viel zu wenig.

"Ich denke, dass wir heute verdient ausgeschieden sind, Hoffenheim hatte es mehr verdient", sagte Trainer Michael Frontzeck nach der Partie. "Ärgerlich, dass die Gegentore nach zwei Standardsituationen fielen." Etwas Positives sah er aber noch: "Immerhin ist die Seuchen-Hinrunde nun zu Ende."

(RP)
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