Borussia Mönchengladbach Herrmann und Hanke sind zurück

Borussia Mönchengladbach · Eigentlich ist alles wie immer. Borussias Training ist längst vorbei. Lucien Favre hat sich in die Kabine verzogen, die meisten seiner Kicker auch. Nicht so Patrick Herrmann. Der 21-Jährige jongliert noch mit dem Ball herum, schießt das Kunstleder mit voller Wucht gegen die Wand.

Patrick Herrmann: Das stolze Eigengewächs von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Patrick Herrmann

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Foto: Dirk Päffgen

Fünf-, sechsmal macht er das, dann kommt auch er mit einem breiten Grinsen vom Trainingsplatz. "Alles wieder gut", sagt er. Wohl richtig — man merkt Borussias Flügelflitzer nicht an, das er gerade sein erstes Mannschaftstraining seit drei Wochen absolviert hat.

"Ich fühle mich gut, die Schmerzen sind weg. Ich bin bereit, wieder richtig loszulegen", sagt Herrmann. Für ihn beginnt eine spannende Spielzeit. Der Welpenschutz, der gilt jetzt nämlich nicht mehr. In der vergangenen Saison hatte der U21-Nationalspieler seine stärkste Phase, als er reihenweise Gegner und Trainer verzückte. Favre hielt ihn zeitweise sogar für einen der "stärksten Offensivkräfte Deutschlands".

Dann kam ein Schlüsselbeinbruch — und Herrmann verlor den Faden. "Ich weiß, dass ich jetzt den nächsten Schritt machen muss", sagt der gebürtige Saarländer. "Wir haben eine gute Mannschaft, alle haben sich weiterentwickelt. Wenn ich bedenke, wo wir vor anderthalb Jahren standen, geht für mich jetzt schon ein Traum in erfüllung. Wir verstehen uns alle sehr gut im Team und werden alles dafür tun, um Erfolg zu haben."

Auch Mike Hanke kehrte erst gestern auf den Platz zurück. "Dreieinhalb Wochen, das ging schnell", sagt der 28-Jährige. Vier bis sechs Wochen Pause wurden ihm nach seiner Leisten-Operation prognostiziert. "Doch ich habe keinerlei Schmerzen mehr und konnte alle Übungen mitmachen", sagt Hanke.

Er wird es schwer haben in der kommenden Saison. Während er ausfiel, traf Igor de Camargo in schöner Regelmäßigkeit in den Testspielen. Geht man davon aus, dass neben Top-Stürmer Luuk de Jong — wenn überhaupt — nur ein Platz im Angriff frei ist, muss sich Hanke mächtig strecken, will er spielen.

Dabei sieht sich Hanke als einer derer, die künftig vorangehen müssen. "Wir haben eine junge Mannschaft und viel vor — da müssen wir Erfahrenen helfen." Wie bei allen Borussen steht für ihn die Team-Leistung im Vordergrund. "Wir wollen in die Champions League. Das muss und kann nur das Ziel sein." Ob Borussia mit oder ohne ihm die Herausforderung angeht — das hat er nicht selbst in der Hand. Am Ende entscheidet Lucien Favre.

(RP/rl/can/csi)
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