Borussia Mönchengladbach Torschütze Nordtveit: "Das Tor kann ich wegschmeißen"

Mönchengladbach · Havard Nordtveit wollte eigentlich "smilen" nach dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Doch das war ihm vergangen zwischen der 5. und der 90. Minute. Drei Punkte wollten Nordtveit und die anderen Borussen holen in diesem Heimspiel, und er selbst sorgte resolut dafür, dass es zunächst auch ganz danach aussah.

Sommer leitet 1:3 mit Fehlpass ein
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Sommer leitet 1:3 mit Fehlpass ein

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Als Granit Xhaka den Ball in der 5. Minute an der Strafraumgrenze zurücklegte, holte der Norweger mit links aus und schoss kraftvoll auf das Frankfurter Tor. Der Ball wurde auf dem Weg dorthin abgefälscht und landete im Netz — 1:0. Der Treffer war eine Zusammenfassung dessen, was in der Anfangsphase eines Spiels passierte, das am Ende verdient 1:3 verloren ging.

Granit Xhaka fliegt in der Nachspielzeit vom Platz
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Xhaka fliegt in der Nachspielzeit vom Platz

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Zu allem entschlossen und gradlinig gingen die Gladbach anfangs zu Werke, es hatte den Anschein, als wollten und könnten sie den hessischen Gegner regelrecht überrennen. Nordtveit und sein Mitsechser Xhaka trieben den Ball fleißig nach vorn, die Offensivabteilung kombinierte fröhlich und zielgerichtet, schon vor dem 1:0 hatte Raffael eine gute Schussposition, doch da hielt Eintracht-Torwart Felix Wiedwald prächtig.

Dann schoss Nordtveit das Tor — und alles schien in die gewünschte Richtung zu laufen. Doch mehr und mehr entglitt den Borussen das Spiel, endgültig dann nach der Pause. "Wir hatten uns eigentlich in der Halbzeit vorgenommen, schnell das 2:0 zu machen. Das hat nicht geklappt", sagte Nordtveit.

André Hahn hatte die beste Gelegenheit dazu, doch nach Raffaels Pass zwei Minuten nach dem Seitenwechsel traf er Wiedwalds Fuß statt das Tor. "Dann haben es die Frankfurter gut gemacht, sie haben gepresst und gut gespielt. Das war schwer zu verteidigen. Wir wussten natürlich, dass Frankfurt besser ist, als es im Pokalspiel vor ein paar Wochen war. Trotzdem darf es so nicht laufen", sagte Nordtveit.

Ihm war die Freude an seinem ersten Bundesliga-Treffer in dieser Saison gründlich vergangen am Ende des Tages, weil Frankfurt aus dem 0:1-Pausenrückstand durch die Tore von Marc Stendera, Alexander Meier und Takashi Inui noch ein 3:1 machte. "Wir haben verloren, darum kann ich das Tor wegschmeißen", sagte Nordtveit. Schon während der Länderspielreise hatte er getroffen, da jedoch war sein Kopfballtor für Norwegen gegen Aserbaidschan siegbringend.

12. Spieltag, Reaktionen
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Im Bundesliga-Heimspiel gegen Hoffenheim konnte 1899-Torwart den Freistoßversuch des Norwegers soeben noch abwehren, im Nachschuss schaffte Patrick Herrmann das dritte Tor. Nun traf Nordtveit. Auch in der Europa League war er schon erfolgreich mit einem herrlichen Weitschuss in Zürich. "Ich werde mir jetzt aber keine Tormarke setzen, das habe ich vor zwei Jahren gemacht und es hat nicht geklappt. Ich probiere es einfach — und heute hat es geklappt", sagte der traurige Torschütze.

Dass die Borussen gegen Frankfurt den Faden verloren (und am Ende auch Nordtveits Vorlagengeber Xhaka durch Gelb-Rot binnen einer Minute), hatte für Nordtveit indes nicht mit dem Negativerlebnis in Dortmund zu tun, der ersten Saisonniederlage. "Das haben wir analysiert und weggesteckt", versicherte Nordtveit. Gleiches soll jetzt mit dem zweiten verlorenen Spiel am Stück passieren. "Analysieren, wegschmeißen, nach vorn gucken", sagte Nordtveit.

Am Donnerstag ist das wichtige Europa-League-Spiel beim FC Villarreal. "Wir wollen da wieder erfolgreich sein und Selbstvertrauen mitbringen für das Spiel in Wolfsburg. Aber erst Mal gilt unsere volle Konzentration dem Spiel in Villarreal", sagte Nordtveit.

(kk)
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