Borussia Mönchengladbach Granit Xhaka macht weiter als Fußball-Profi
Mönchengladbach · Dass sich Borussia Mönchengladbachs erfolgreiche Heimbilanz gegen den 1. FC Nürnberg fortsetzt, hätte vor allem der "Club"-Stürmer Josip Drmic verhindern können. Zunächst schoss er das 1:0 für Nürnberg. Dann war er in zwei strittige Situationen verstrickt, in denen Schiedsrichter Christian Dingert pro Gladbach entschied.
In der 53. Minute fiel Drmic nach einer Grätsche von Granit Xhaka im Gladbacher Strafraum, doch Dingert zeigte an: weiterspielen. Zu Recht, wie Granit Xhaka fand: "Wenn das einen Elfmeter gegeben hätte, hätte ich mit 21 mit dem Fußball aufgehört", sagte der junge Schweizer mit verschmitztem Lächeln. "Im Ernst: Es war kein Elfmeter, ich habe den Ball gespielt."
Der frühere Schiedsrichter Markus Merk, nun Experte bei Sky, sagte, er hätte diesen Elfmeter wohl auch nicht gegeben, doch wäre auch ein Pfiff möglich gewesen. Und was sagte der vermeintlich Gefoulte? Drmic meinte überraschend deutlich: "Granit hat den Ball getroffen und der Schiedsrichter hat alles richtig gemacht. Man muss auch fair sein."
In der 80. Minute schoss Drmic dann den Ball an die Unterkante der Latte, wie einst der Engländer Geoff Hurst im WM-Finale von 1966 gegen Deutschland. Das Spielgerät prallte wie in Wembley hinunter und dann zurück ins Spielfeld. 1966 wurde Tor gegeben, am Samstag nicht. Der Ball hatte, das erklärte Markus Merk später anschaulich, nicht im vollen Durchmesser die Linie passiert — dabei blieb Christian Dingert auch nach Ansicht der TV-Bilder. Eine 3D-Grafik belegte die These auch technisch.
"In der Situation mit Granit war es ein klarer Pressball, das war kein Elfmeter. In der Situation, als der Ball von der Latte herunterprallte, hätte auch ein Chip im Ball kein Tor angezeigt. Aber an Stelle der Nürnberger hätte ich mich da auch für ein Tor engagiert", fasste Gladbachs Sportdirektor Eberl seine Sicht der Dinge zusammen.
