Als Lainer kurz vor der Pause mit schmerzverzerrtem Gesicht, gestützt von zwei Leuten, in die Kabine gebracht wurde, wartete dort schon Marcus Thuram. Für ihn war nach 20 Minuten mit bandagiertem Knie Schluss, „das Seitenband“, so Hütter, sei in Mitleidenschaft gezogen worden. Inter Mailand soll interessiert sein, Thuram als Nachfolger von Romelu Lukaku zu verpflichten. Eberl bestätigte nach dem Spiel ohne Nennung eines Vereinsnamens: „Es gibt eine Anfrage, das ist richtig.“ Der Sportdirektor vermochte aber ohne genaue Diagnose noch nicht final zu sagen, welche Folgen die Verletzung für einen möglichen Wechsel haben könnte: „Ich denke, wenn so etwas passiert, dass es eher hinderlich ist. Aber wir wollen ihn auch nicht abgeben.“ Eine genaue Diagnose gab es auch am Sonntag noch nicht, Borussia teilte aber mit, dass Thuram „bis auf Weiteres“ ausfalle.

Nach einer Stunde musste dann auch Matthias Ginter runter, nach zuvor 70 Spielen in Folge über 90 Minuten. Der Nationalspieler hatte unter der Woche gekränkelt und wirkte ein wenig benommen. So kam Luca Netz zu seinem Debüt für Borussias Profis. Hütter machte in der 63. Minute einen Doppelwechsel daraus und erlöste auch Alassane Plea, der in der ersten Halbzeit umgeknickt war. Bei ihm wird eine Diagnose wie bei Thuram frühestens am Montag erwartet. Nach dem Schlusspfiff lag auch Ramy Bensebaini auf dem Rasen, der aber nur einen Schlag abgekommen hatte.

„Gute Besserung an die Gladbacher. Das war vielleicht ein bisschen zu aggressiv von uns. Ich hoffe, dass sich keiner schlimmer verletzt hat“, sagte Leverkusens Torwart Lukas Hradecky, der den Borussen nicht buchstäblich, sondern nur im übertragenen Sinne mit seiner Elfmeterparade weh tat. „Es gibt so Tage, da wäre man am liebsten zu Hause geblieben“, fasste Manager Eberl den Ausflug nach Leverkusen zusammen.