Polanski erklärt seinen Kapitän „Papa“ Lieder ist der Boss der Gladbacher U23
Mönchengladbach · Es gibt bewusst nur wenige Routiniers in Gladbachs U23. Michel Lieder ist als Kapitän und Abwehrchef einer davon. Trainer Eugen Polanski erklärt, warum der 26-Jährige ein wichtiger Baustein für sein Team ist.
Die Ü23-Spieler in Borussias U23 seit 2009
Auch wenn Nationalspieler in der vierten Liga wohl eher die Ausnahme sind, hatte Borussias Regionalliga-Team während der Länderspielpause am Wochenende spielfrei. Pausiert hat die Mannschaft von Trainer Eugen Polanski trotzdem nicht: Zwei Testspiele absolvierte die U23 unter der Woche – und das durchaus erfolgreich. Gegen die Zweitvertretung von Standard Lüttich gab es einen 2:0-Sieg, gegen Roda Kerkrade siegte Borussia mit 2:1.
„Wir wollten für die Spieler, die bisher wenig gespielt haben, Spielzeit generieren. Die Spieler, die im Rhythmus waren, sollten diesen beibehalten. Wir haben es in beiden Spielen gut gemacht“, sagt Polanski. Mit den erfolgreichen Tests bestätigt die Polanski-Elf den Trend der letzten Wochen. Seit sechs Spielen ist Borussia ungeschlagen, drei Siege und drei Unentschieden gab es zuletzt. „Spielerisch funktioniert schon relativ viel. Es hätte aber auch ein Unentschieden weniger sein können, deswegen müssen wir offensiv noch zwingender werden und defensiv zulegen“, betont Polanski.
Auffällig ist, dass die Mannschaft auch funktioniert, ohne die drei erlaubten Spieler über 23 Jahren auszunutzen. Dass beim 2:1-Sieg gegen den SC Wiedenbrück am vergangenen Wochenende in Michel Lieder nur ein erfahrener Akteur in der Startelf stand, lag auch an der Verletzungssituation der U23. Angreifer Cagatay Kader, der gegen Wiedenbrück in der 82. Minute reinkam, war einige Wochen verletzt. Mamadou Doucouré fehlt zurzeit verletzt, Joshua Holtby fällt mit einer Innenbandverletzung länger aus.
Borussias U23-Trainer seit 2000
„Wir haben bewusst nur wenige ältere Spieler im Kader. Bei uns gibt kein alt oder jung, sondern nur in Form oder nicht in Form“, erklärt Polanski. Trotzdem tut auch Borussias junger Reserve die Erfahrung gut. „Sie haben schon mehr erlebt, dementsprechend finden sie eher die Balance zwischen jugendlichem Leichtsinn und Disziplin. Sie haben außerhalb des Platzes eine Vorbildfunktion, wie man sich auf ein Training oder ein Spiel vorbereitet. Das machen die Älteren einfach gut“, sagt der 36-jährige Cheftrainer.
In Holtby, der in der Jugend lange bei Borussia war und im Winter zurückkehrte, und Sommer-Neuzugang Kader sind zwei der erfahreneren Riege noch relativ neu im Team. Ganz anders ist das bei Michel Lieder. Der 26-Jährige ist als Abwehrchef und Kapitän ein wichtiger Baustein der U23.
„Er ist so ein bisschen der Papa für die Jungs“, sagt Polanski, der die sportlichen Qualitäten seines Anführers schätzt: „Er hat seine Leistungen gezeigt. Er hat einen starken Spielaufbau und kann defensiv mit seinem Tempo viele Situationen lösen.“ Lieder ist der einzige Spieler im Kader, der in dieser Saison alle Spiele über die volle Distanz bestritten hat, dazu verwandelte er gegen Preußen Münster den wichtigen Elfmeter zum 1:1 – bis Samstag der einzige Punktverlust der Preußen in dieser Saison.
Das spielfreie Wochenende konnten Lieder und der Rest der Mannschaft jetzt zur Regeneration nutzen. Nach den beiden Testspielen gönnt Trainer Polanski seiner Mannschaft ein längeres Wochenende: „Die Jungs haben es sich verdient, dass das Wochenende ein bisschen länger ausfällt. Da können sie entspannen und nächste Woche fangen wir wieder an, zu arbeiten.“
