Borussias Jüngster Warum Netz auf Mbappé, Neymar, Messi, Rashford und Ronaldo schaut

Mönchengladbach · Borussias Jüngster Luca Netz spricht über sein Startelf-Debüt, seinen ersten Assist für Gladbach und seine Vorbilder. Keines von denen spielt auf seiner Position.

 Luca Netz (2. v.r.) bei der Trainingsarbeit.

Luca Netz (2. v.r.) bei der Trainingsarbeit.

Foto: Dirk Päffgen

Luca Netz hat am Dienstag und Mittwoch sicherlich genau hingeschaut. Denn da waren all die Spieler in der Champions League am Ball, denen der 18-Jährige besonders gern bei der Arbeit zuschaut. Indes: Es sind nicht zuvorderst Spieler wie Alphonso Davies, Ferland Mendy oder Ben Chilwell, die wie er selbst die Berufsbezeichnung „Linker Verteidiger“ haben, die Netz im Fokus hat. „Ich habe kein Vorbild, das auf derselben Position spielt wie ich. Ich schaue mir nicht nur Videos von Linksverteidigern an, eher von Spielern wie Mbappé, Rashford, Neymar, Ronaldo oder Messi“, sagte Netz, geboren 2003 und damit der Jüngste im Gladbacher Kader dieser Saison, nun in einem Interview auf Borussias Vereinsseite.

Allesamt sind seine Vorbilder Offensivkräfte, vor allem Flügelspieler mit Tordrang, und wer sich Borussias 3:1-Sieg gegen Bielefeld angesehen hat, bei dem Netz sein Startelf-Debüt feierte, der hat gesehen, dass sich anhand seiner Helden wohl sein ausgeprägter Drang nach vorn erklären lässt. „Die positionsspezifischen Automatismen bekommt man im Training und mittlerweile weiß man zum Teil auch schon, wie man sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat“, sagte Netz.

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Er und sein Pendant Joe Scally, fünf Monate älter als Netz, standen im anfänglichen 3-1-4-2-System von Adi Hütter so weit vorn (oder hoch, wie es in der modernen Fußballsprache heißt), dass es fast schon unanständig war, von Außenverteidigern zu sprechen. „Wenn mit einer Dreierkette gespielt wird, kann ich auf der linken Seite noch mehr in die Offensive gehen. Das finde ich toll. Ich gehe sehr gerne mit nach vorne“, sagte Netz. „Aber die Linksverteidiger-Position in einer Viererkette liegt mir auch“, fügte er noch an, man muss ja für alles bereit sein.

Netz’ Ausflüge nach vorn waren auch effektiv. Er bereitet das erste Tor vor. „Ich mich natürlich sehr darüber gefreut. Ich habe mich danach auch bei Lars Stindl bedankt, dass er mir den Assist ermöglicht hat“, sagte Netz. Nicht mal 90 Minuten hat er bisher insgesamt für Gladbach gespielt, doch er weiß schon: „Es war insgesamt definitiv die richtige Entscheidung, zu Borussia zu kommen“, sagte Netz.

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Er ging lange Wege gegen Arminia, dem zollte er Tribut. Ein Krampf beendete in der 57. Minute seinen guten Auftritt vorzeitig. „Als ich ausgewechselt wurde, sah es deutlich schlimmer aus als es ist. Es war ein Riesenkrampf. Ich denke, ich war es nicht mehr richtig gewöhnt, von Anfang an zu spielen. Ich hatte zuvor lange nicht mehr in der Startelf gestanden und gerade erst einen Magen-Darm-Virus überstanden. Aber jetzt ist wieder alles gut“, sagte Netz.

Im Training sind er und Scally in dieser Woche etwas kürzer getreten, um Samstag beim FC Augsburg wieder bereit zu sein. Ob sich Hütter wieder für die Teenager-Zange auf den Flügeln entscheidet oder auf eine Viererkette umstellt (dann wohl mit Scally links und Jordan Beyer rechts), bleibt abzuwarten. So oder so muss Ramy Bensebaini ersetzt werden, der erneut ausfällt. „Ramy ist ein super Spieler. Wenn er wieder fit ist und dann spielt, werde ich ihn auch so gut es geht unterstützen. Trotzdem hoffe ich natürlich auch, dass ich weitere Einsätze bekomme“, sagte Netz.

Wenn es Samstag schon wieder soweit ist, wird Netz wie gegen Bielefeld ein freudiges Gefühl haben. „Ich habe sofort wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie bei der Aufstellung alle meinen Namen gerufen haben“, sagte er.

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