Borussias US-Amerikaner verletzt Diagnose bei Scally ist da - was das für Lainer bedeutet

Mönchengladbach · Joe Scally hat sich beim 2:0 gegen Wolfsburg eine Muskelverletzung zugezogen. Borussia gab leichte Entwarnung, es ist aber offen, wie lange er fehlen wird. Stefan Lainer wird nun spielen. Doch dürfte das an dessen Grundsituation nicht viel ändern.

 Stefan Lainer ersetzt beim 2:0 gegen Wolfsburg Joe Scally.

Stefan Lainer ersetzt beim 2:0 gegen Wolfsburg Joe Scally.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Stefan Lainer ist seit Sonntagnachmittag vorerst das, was er gern ständig wäre: die Nummer eins als Rechtsverteidiger bei Borussia Mönchengladbach. Denn sein Konkurrent Joe Scally hat sich beim 2:0 gegen Wolfsburg an der Muskulatur verletzt.

Allerdings ist die Frage, wie lange der Zustand anhält. Denn „eine erste medizinische Untersuchung brachte zumindest leichte Entwarnung: Der US-amerikanische Nationalspieler hat keine schwerwiegende Verletzung erlitten. Scally wird sich aber noch weiteren Untersuchungen unterziehen müssen, bevor klar ist, ob und wie lange er Borussia fehlen wird“, teilte Borussia am Montag mit.

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Möglich also, dass Scally sogar schon gegen Eintracht Frankfurt zurückkehrt. Aber auch, dass er „das eine oder andere Spiel fehlen wird“, wie Trainer Daniel Farke am Sonntag sagte. Da kam Lainer für Scally ins Spiel - und wird auch die Lösung sein, so lange er fehlt.

Farke, im Grunde kein Wechsel-Freak, ist in solchen Fällen froh über seine zweite Reihe. „Umso wichtiger war es, dass Stevie Lainer dann auch sofort gut drin war im Spiel und eine gute Leistung gebracht hat“, sagte Farke über die rund 15 Minuten, die Lainer half, den 2:0-Vorsprung zu verteidigen. Jetzt muss Lainer von Spiel zu Spiel denken. Fehlt der Kollege, spielt er.

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Doch an der generellen Konstellation - Scally ist die erste Wahl, Lainer der Back-up - ändert sich durch Scallys Ausfall nichts. Und das ist eine Situation, die Lainer nicht gefällt. „Die ist nicht zufriedenstellend für mich. Das weiß der Verein“, sagte er zuletzt der „Kronen Zeitung“. Er ist normalerweise keiner, der großartige Interviews gibt, in dem Fall ging es ihm wohl darum, sich zu positionieren. Auch bei anderen Klubs, die nun wissen: Lainer ist offen für Neues.

Bis 2024 ist er zwar an Gladbach gebunden, doch auch Borussia dürfte kein Interesse haben, einen Spieler mit auslaufendem Vertrag mit in die neue Saison zu nehmen. In der vergangenen Saison waren Denis Zakaria und Matthias Ginter deswegen ein ständiges Thema, in dieser geht es um Ramy Bensebaini und Marcus Thuram. Dass Lainer seinen Vertrag aussitzt, um 2024 ablösefrei zu sein, ist nicht zu erwarten. Verlängern oder trennen, das sind die Optionen.

Dass die erste Variante wirklich ein Thema ist, weder für Borussia noch für Lainer, lässt sich an der dünnen Spielzeit des Kämpfers, der 2019 von RB Salzburg mit Trainer Marco Rose kam, ablesen. Auch als Scally in den vergangenen Wochen schwächelte, blieb er im Team, dabei schien es zwischenzeitlich, als sei Lainer näher dran.

Immerhin: Farkes Vertrauen, der beste Ersatz für Scally zu sein, hat Lainer. Doch kann sich sein Nummer-eins-auf-rechts-Dasein schnell wieder ändern, je nach Scallys Gesundheitszustand. Die Zeit des Scally-Fehlens ist für Lainer aber die Chance, sich zu zeigen. Allerdings wird er wohl eher im Schaufenster stehen für andere Klubs, als in Gladbach etwas Grundsätzliches zu verändern in der Rechtsverteidiger-Frage.

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