0:1 gegen Brasilien Borussias Schweizer unterliegen dem Titelfavoriten – WM-Experte Stindl im Einsatz

Mönchengladbach · Lange steht bei den Schweizern die Null, am Ende gewinnt Brasilien das WM-Gruppenspiel am Montagabend aber knapp mit 1:0. Woran das lag und was Gladbachs Kapitän Lars Stindl zur Partie und der Leistung der Schweizer als TV-Experte zu sagen hatte.

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Foto: AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

Gladbachs Kapitän Lars Stindl hatte vor dem Anpfiff am Montagabend keinen Hehl daraus gemacht, wem er im WM-Gruppenspiel zwischen Brasilien und der Schweiz die Daumen drücken würde. „Ich bin ein bisschen emotionalisiert, weil viele aktuelle und alte Kollegen von mir bei der Schweiz dabei sind. Deswegen hoffe ich auf die Schweizer, weiß aber rational gesehen, dass Brasilien der Favorit ist“, sagte Stindl vor dem Spiel als Experte bei „Magenta“. Gemeinsam mit Borussias ehemaligem Radio-Kommentator Christian Straßburger begleitete der 34-Jährige die Partie.

Stindls Daumendrücken sollte sich zur Halbzeit auszahlen, denn bis dahin schafften es die beiden Borussen Yann Sommer und Nico Elvedi gemeinsam mit ihren Schweizer Kollegen, den Brasilianern nicht allzu viele Torchancen zu gewähren. 4:0 Torschüsse verzeichnete Brasilien, das verletzungsbedingt auf Superstar Neymar und Danilo verzichten musste, in den ersten 45 Minuten. Die beste Gelegenheit hatte Vinicius Junior, dessen Direktabnahme aus spitzem Winkel nach einer Flanke aus dem Halbfeld Sommer jedoch zur Ecke lenkte (27.). Raphinhas Fernschuss nur vier Minuten später bereitete Gladbachs Nummer eins ebenfalls keine Probleme.

Auch Elvedi spielte konzentriert und bekam es häufiger mit Richarlison zu tun, der beim 2:0-Sieg gegen Serbien doppelt getroffen hatte. „Da hat er eine richtige Aufgabe, es wird viel auf ihn ankommen“, hatte Stindl zu Beginn des Spiels gesagt. Im ersten Durchgang kam Elvedi auf Seiten der Schweizer auf die meisten Ballkontakte (47). Das 0:0 zur Pause hatten sich die Eidgenossen mit viel Disziplin und Engagement verdient, lediglich auf die erste Torchance musste die Schweiz noch warten.

Die kam nach dem Wiederanpfiff, als Granit Xhaka einen langen Ball auf die rechte Seite zu Silvan Widmer schlug, dessen Hereingabe Brasilien aber vor dem bereitstehenden Ruben Vargas klären konnte (53.). Mit ihrem nächsten Angriff wurde die Selecao wieder gefährlich, Richarlison rauschte im Strafraum nur knapp an einer Vinicius-Flanke vorbei (56.). Glück hatte die Schweiz, dass ein Treffer des auffälligen Vinicius, der immer wieder für Gefahr sorgte, in der 64. Minute aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurde.

In der Folge erhöhten die Brasilianer den Druck, das Spiel verlagerte sich mehr und mehr in die Schweizer Hälfte, Zählbares sprang dabei allerdings zunächst nicht heraus. „Die Schweizer beißen sich daran fest, es macht Spaß, ihnen zuzugucken“, kommentierte Stindl. Bis zur 83. Minute hielt die Null, dann traf Casemiro zur Führung. Vorausgegangen war ein starkes Dribbling von Vinicius und die Vorlage von Rodrygo, Casemiro nahm den Ball halblinks im Sechzehner mit dem Vollspann, Sommer war ohne Chance, Manuel Akanji hatte den Schuss zudem noch leicht abgefälscht.

Der Ausgleich gelang den Schweizern nicht mehr, die besseren Chancen hatten in den Schlussminuten die Brasilianer, doch es blieb beim 1:0-Sieg des Titelfavoriten. „Gerade in der zweiten Halbzeit ist Brasilien gefährlich ins letzte Drittel gekommen. Die Schweizer haben dann wenig für die Entlastung und ihr eigenes Spiel getan. Casemiro hat sich am Ende für eine herausragende Leistung belohnt“, sagte Stindl.

Durch das 3:3 zwischen Kamerun und Serbien steht die Schweiz trotz der Niederlage vor dem letzten Gruppenspiel auf Platz zwei. Den gilt es am Freitagabend (20 Uhr) gegen Serbien zu verteidigen, Brasilien ist zeitgleich gegen Kamerun gefordert. Mit einem Sieg steht die Schweiz sicher in der K.o.-Runde. Ein Unentschieden reicht zum Weiterkommen, wenn Brasilien nicht verliert.

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