Borussias Kapitän fehlte lange Was Stindls Zwangspause für den Konkurrenzkampf auf der Zehn bedeutet

Mönchengladbach · Wegen zweier Infekte fehlte Borussias Kapitän Lars Stindl zwei Wochen lang im Mannschaftstraining. Das wirft den Routinier zurück – und hat Auswirkungen auf den Konkurrenzkampf auf der Zehnerposition. Wer nun trotz eigener langer Verletzungspause im Vorteil ist.

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Als kurz vor Weihnachten gleich eine Handvoll Spieler wegen eines Infekts mehrere Tage Training verpassten, war Borussias Trainer Daniel Farke ganz entspannt. „Wir haben insgesamt fünfeinhalb Wochen Vorbereitung, da ist es zwar nicht optimal, aber auch nicht dramatisch, wenn Spieler mal drei, vier Trainingstage verpassen“, sagte Farke. Auf Yvandro Borges Sanches, Christoph Kramer, Hannes Wolf und Torben Müsel traf dies letztlich auch zu, sie alle kamen nach Erkrankungen spätestens in der Woche zwischen den Feiertagen zurück ins Mannschaftstraining.

Auf Lars Stindl traf das nicht zu. Borussias Kapitän musste weiter passen und fehlte letztlich zwei Wochen komplett. Der offensive Mittelfeldspieler hatte sich gleich noch einen zweiten Infekt eingefangen – was nun schon deutlichere Auswirkungen auf die Winter-Vorbereitung des Routiniers hat. „Lars hat jetzt leider viel verpasst und wurde durch die Infekte schon geschwächt. Wir müssen schauen, ob er am 3. Januar überhaupt schon wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Das werden wir wahrscheinlich von Tag zu Tag entscheiden müssen“, sagte Farke am Ende der vergangenen Woche. Immerhin: Am Silvester-Vormittag konnte Stindl zumindest eine leichte Laufeinheit auf dem Platz absolvieren, während die Kollegen intensiver unterwegs waren.

Es sei total unglücklich für ihn gelaufen, da Stindl in einer guten körperlichen Verfassung in die Vorbereitung gestartet sei, fügte Farke noch hinzu. Doch nach dieser Zwangspause wird es für den 34-Jährigen nun fast eine Art Neuanfang, während der Rest des Kaders dank einiger kräftezehrender Einheiten zwischen den Feiertagen einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat.

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Für Stindl sind die Erkrankungen demnach ein deutlicher Rückschlag, denn nun sind es nur noch knapp drei Wochen, ehe Borussia mit dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am 22. Januar in den zweiten Saisonteil startet. Nicht die beste Ausgangslage, um im Kampf um einen Stammplatz in der offensiven Mittelfeldreihe für sich zu werben. Und der Konkurrenzkampf auf dieser Position wird nun durch einen Rückkehrer wieder größer.

Denn Florian Neuhaus ist nach seiner Kreuzbandverletzung absolut im Soll. Wie es der 25-Jährige zum Start der Winter-Vorbereitung prophezeit hatte, konnte der Mittelfeldspieler sehr schnell wieder das komplette Mannschaftstraining absolvieren, der Zehner macht bislang einen guten Eindruck und scheint auf dem besten Weg zu sein, gleich zum Start gegen Leverkusen wieder ein Thema für die Startformation zu sein.

Neuhaus also ist zurück – und soll über den kommenden Sommer hinaus zum Gerüst der neuen Borussia zählen. Das betonte bereits Sportdirektor Roland Virkus, der mit Neuhaus in Gesprächen über eine Vertragsverlängerung ist. Er kann als Zehner jene Rolle dauerhaft übernehmen, die Stindl viele Jahre innehatte. Und noch misst sich der Kapitän mit seinem möglichen Nachfolger und wird um seine Chance kämpfen, möglichst oft von Beginn an auf dem Platz zu stehen. Weitere Kandidaten für diese Position sind Alassane Plea, der indes seine Stärken mittlerweile aus der halblinken Position heraus zur Geltung bringt, und Christoph Kramer, der im ersten Saisonteil vor allem beim 3:0 gegen Leipzig als Zehner der etwas anderen Art überzeugte.

Hintendran: Borussias Kapitän Lars Stindl konnte an Silvester immerhin erstmals wieder auf dem Platz laufen, während die Kollegen indes deutlich intensiver trainierten. 
  Foto: Dirk Päffgen

Hintendran: Borussias Kapitän Lars Stindl konnte an Silvester immerhin erstmals wieder auf dem Platz laufen, während die Kollegen indes deutlich intensiver trainierten. Foto: Dirk Päffgen

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Trainer Farke weiß um Stindls Stärken, er geht mit Leidenschaft und Einsatz vorneweg und kann mit Toren und Vorlagen immer noch wichtige Akzente setzen, so geschehen bei seinem Weitschusstor im Derby beim 5:2 oder seinen beiden Assists zum 4:2-Erfolg gegen Borussia Dortmund. All das wird Stindl auch in den kommenden Monaten in die Waagschale werfen. Womöglich benötigt der Kapitän nun aber einen etwas längeren Anlauf. Jetzt wird es für ihn zunächst einmal darum gehen, wieder Anschluss zu finden – um dann wieder voll anzugreifen.

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