Borussia lässt sich Zeit für Analyse Die Farke-Fakten stehen fest - so geht es weiter

Mönchengladbach · Daniel Farke beendet die Saison mit Borussia Mönchengladbach auf Platz zehn und mit 43 Punkten. Mit dem Abschluss, dem 2:0 gegen Augsburg, war der Trainer zufrieden. Wie es nun mit Farke weitergeht und was Manager Roland Virkus zur Zukunft des Trainers sagte.

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Foto: dpa/Roberto Pfeil

Zum Abschluss gab es eine „erste Halbzeit nahe der Perfektion“ und schließlich einen 2:0-Erfolg gegen den FC Augsburg, mit dem „wir Platz zehn zurückerobert haben vom 1. FC Köln und unsere Heimbilanz ausgebaut haben“, resümierte Borussias Trainer Daniel Farke den Abschluss seiner ersten Saison als Bundesliga-Trainer. Dank des zehnten Heimsieges und des damit verbundenen schönen Abschieds von Lars Stindl befand Farke, dass „wir mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen“.

Die Fakten dazu: Farke hat mit Gladbach schlussendlich 43 Punkte geholt, das sind zwei weniger als in der vergangenen Saison sein Vorgänger Adi Hütter einfuhr. 55 Gegentore gab es, das sind sechs weniger als unter dem Österreicher. Zu Hause holte Gladbach 33 von 51 möglichen Punkten, das ist eine gute Bilanz. Auswärts gab es aber nur zehn Punkte, kein anderes Team gewann so selten. Am Ende fehlten sieben Punkte zu Bayer Leverkusen, dem Sechsten der Bundesliga-Tabelle und damit zu Europa. Der emotionale Fakt, vor Köln zu stehen, ist ein Pluspunkt, den Farke erwähnte. Dennoch: Es ist für Gladbach die schwächste Saison seit 2010/11.

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Foto: Ja/Dirk Päffgen

Was das Gesamtergebnis für Farkes Zukunft bedeutet, ist weiter nicht offiziell geklärt. Nach Informationen unserer Redaktion wird es einen Trainerwechsel geben, die „Bild“-Zeitung hat nun ebenfalls die Information, dass die Entlassung Farkes beschlossene Sache sei. In der vergangenen Saison hatten der Klub und Trainer Hütter unmittelbar nach dem 5:1 gegen 1899 Hoffenheim am letzten Spieltag bekannt gegeben, dass man die Zusammenarbeit beenden werde. Nun gehen die Gladbacher noch auf eine Freundschaftsspielreise bis einschließlich Mittwoch - mit Farke. Danach hat Manager Roland Virkus die Analyse terminiert.

„Erst mal machen wir die dreitägige Reise, dann setzen wir uns zusammen“, sagte der Manager bei „Sky“. Es gab dann mehrere Nachfragen, ob er denn weitermachen wolle mit Farke. „Noch mal: Ganz klar gesagt, Analyse nach der Reise, dann sehen wir weiter“, wiederholte Virkus, was er vergangene Woche vor und nach dem 2:2 bei Bayer Leverkusen gesagt hatte. „Ergebnisoffen“ sei die Analyse, das hatte Virkus stets betont, und sie soll sich nicht nur der Trainerfrage widmen.

Vor einer Woche erfuhr unsere Redaktion indes schon, dass U23-Trainer Eugen Polanski ein sehr konkreter Kandidat sei. Zudem gab es Gespräche mit dem früheren Berner und Leverkusener Trainer Gerardo Seoane. Zumindest wäre Gladbach wohl gewappnet für eine Trennung von Farke.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Jonas Hofmann, gegen Augsburg Vorlagengeber beim 1:0 und Torschütze zum 2:0, sagte, angesprochen auf die Trainerfrage: „Der Trainer ist immer das schwächste Glied, wenn die Mannschaft nicht performt. Wenn er dann geht, ist es nie schön, da überlegt man schon, ob man alles dazu beigetragen hat, es zu verhindern. Da ich aber in keinster Weise davon weiß, werde ich mir auch keine Gedanken dazu machen.“

Farke selbst äußert sich generell nicht zu den Spekulationen um seine Person. Er schaut auf die nächsten Tage, in denen es die Spiele beim FC Oberneuland (Montag, 15 Uhr) und beim Halleschen FC (Mittwoch, 18 Uhr) gibt. „Wir werden den ganzen Kader mitnehmen, alle Jungs, die bereit sind, werden zum Einsatz kommen“, sagte Farke. Also ein Nachspiel für Stindl noch mal, den freut das. „Es ist auch eine kleine Abschiedstour, wir werden auch alles mal reflektieren. Wir können mit den Jungs, die uns verlassen, noch ein bisschen Zeit verbringen und über die eine oder andere Anekdote sprechen, das ist noch mal gut fürs Gemeinschaftsgefühl“, sagte Farke.

Borussias Trainer Daniel Farke.

Borussias Trainer Daniel Farke.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Auf der Tribüne saß beim Augsburg-Spiel auch Gladbachs Ex-Trainer Lucien Favre, der Schweizer nahm zwischen Präsident Rolf Königs und Präsidiumsmitglied Hans Meyer Platz. Angesichts der über dem Borussia-Park schwebenden Trainerfrage könnte so ein Besuch sicherlich missinterpretiert werden, doch hatte Favres Rückkehr nach Gladbach rein private Gründe, er hatte schon länger angekündigt, dieses Spiel der Borussen zu besuchen.

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