Drei Elfer, zwei Platzverweise, ein Dreierpack Borussias U19 dreht 0:2-Rückstand in wilder Partie in Hilden
Hilden · Borussias U19 hat sich durch einen 4:2-Sieg am Samstag beim VfB Hilden vorzeitig für die Hauptrunde der Sonderspielrunde qualifiziert. Die Gladbacher liefen dabei früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher und bekamen drei Elfer zugesprochen. Die Partie endete im Zehn-gegen-Zehn.
Gladbachs Nachwuchsdirektor Mirko Sandmöller hatte die Hauptrunde als Ziel ausgegeben. „Wir wollen einen der ersten beiden Plätze belegen, um dann gegen noch bessere Gegner zu spielen. Das wäre im Sinne der Ausbildung gut“, sagte Sandmöller mit Blick auf die Gruppenphase der Sonderspielrunde. An dieser nimmt Borussias U19 aktuell teil, um nach der regulären Bundesliga-Saison weiter Wettkampf-Praxis zu sammeln. Nach dem 6:2-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen den Bonner SC, gab es am Samstag einen 4:2-Sieg beim VfB Hilden, durch den die Borussen bereits sicher für die Hauptrunde qualifiziert sind.
Die erste Chance in einer ereignisreichen Partie gehörte am Samstagnachmittag den Borussen: Noah Adedeji-Sternberg kam aus zentraler Position zum Schuss, bereitete dem Hildener Torwart aber keine Probleme. Hilden hingegen wusste die erste Gelegenheit zu nutzen, Gladbachs Moustafa Moustafa unterlief im Spielaufbau ein Fehlpass, Venhar Ismailji schoss den Ball vom Sechzehner zum 1:0 ins obere Eck. Ein gelungener Start für den Bundesliga-Absteiger, der per Fernschuss in der 14. Minute beinahe das 2:0 nachgelegt hätte, doch der Ball ging knapp am Gladbacher Kasten vorbei.
In der Folge hatte Borussia mehr Ballbesitz, Trainer Alexander Ende war am Spielfeldrand aber überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf, die die eigenen Angriffe zu langsam und ideenlos vortrug. Ende musste daraufhin mit ansehen, wie seine Mannschaft früh das 0:2 kassierte, dieses Mal schlug ein Flachschuss von Calvin Mockschan unhaltbar für Tiago Cardoso ein, der in der Länderspielpause zum Aufgebot der luxemburgischen A-Nationalmannschaft gehört hatte.

Die zehn größten Talente bei Borussia
Vor der Pause arbeiteten die Borussen am Anschlusstreffer. Zunächst war es Shio Fukuda, der nach einer Ecke und einem Kopfball von Tony Reitz am Fünfmeterraum zum Abschluss kam, sein Versuch wurde allerdings geblockt (31.). Der Japaner lief drei Minuten später am langen Pfosten ein, verpasste eine flache Hereingabe Konstantin Gerhardts aber knapp. Dann bekam Borussia ihre bislang größte Gelegenheit: Reitz trat zum Strafstoß an, den Adedeji-Sternberg herausgeholt hatte, seinen Schuss in die rechte untere Ecke konnte Ryan Valentine allerdings parieren (35.).
In der 40. Minute zeigte Schiedsrichter Dominic Stoch erneut auf den Punkt, dieses Mal war Gerhardt leicht zu Fall gebracht worden, die Proteste der Hildener waren durchaus nachvollziehbar. Kapitän Reitz ließ es sich dieses Mal nicht nehmen, wählte wieder die rechte Ecke und erzielte den Anschlusstreffer.

Borussias Eigengewächse aus dem Fohlenstall
Nach der Pause ging die Partie ereignisreich weiter, eine Hereingabe von Gerhardt auf Fukuda landete im Tor, das als Eigentor des Torhüters Valentine gewertet wurde. Und die Gladbacher, die im Vergleich zur ersten Halbzeit deutlich verbessert aus der Kabine kamen, durften kurz danach wieder jubeln. Erneut hieß der Torschütze Reitz, dessen zweiter Treffer aus einem Eckball hervorging. Die Borussen hatten die Partie nun gedreht, waren wenig später aber nur noch zu zehnt, da Gerhardt nach einem Foul im Mittelfeld des Feldes verwiesen wurde.
In Unterzahl verteidigte Borussia ihren Vorsprung, Hilden drängte auf den Ausgleich, hatte aber keine aussichtsreiche Möglichkeit mehr auf das 3:3. Als Borussia in der letzten Minute der Nachspielzeit konterte, sah Hildens Torhüter Valentine für eine Notbremse die Rote Karte. Den fälligen Elfmeter verwandelte abermals Reitz zum 4:2-Endstand, es war der dritte Treffer des 18-Jährigen.
Nach dem Osterwochenende duellieren sich die Gladbacher im letzten Gruppenspiel am 16. April (11 Uhr) zu Hause mit Bayer 04 Leverkusen, das durch ein 5:0 gegen den Bonner SC mit vier Punkten auf Rang zwei hinter den Borussen liegt. Ein Unentschieden würde den Gladbachern somit genügen, um die Gruppephase als Sieger abzuschließen.
Borussia Cardoso – Scheibner, Arndt, Digberekou, Uwakhonye (90. Nappi) – Gerhardt, Reitz, Moustafa – Turping (69. Nack), Fukuda (90. Werrmann) Adedeji-Sternberg (85. Zenku). Tore 1:0 Ismailji (4.), 2:0 Mockschan (20.), 2:1 Reitz (42.), 2:2 Valentine (55., Eigentor), 2:3 Reitz (59.), 2:4 Reitz (90.+8). Bes. Vorkommnisse Reitz verschießt Foulelfmeter (38.), Gelb-Rot für Gerhardt (61.), Rot für Valentine (90.+6)