Borussia nach der Transfer-Periode Verwirrung um Fulgini - Domino mit Zakaria

Mönchengladbach · Ihren einzigen Winter-Einkauf hat Borussia deutlich, bevor das Transferfenster schloss, getätigt. Am „Deadline Day“ gab es noch Aufregung um einen Franzosen, letztlich ging nur Denis Zakarias Wechsel über die Bühne. In welche Domino-Kette der sich einreihte und welche interessanten Profis nun vom Markt sind.

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Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Einige Fans fragten nach dem „Deadline Day“: „Wo wart ihr, als Angelo Fulgini für zwei Stunden Spieler von Borussia Mönchengladbach war?“ Der Name des ehemaligen französischen U21-Nationalspielers war vergangene Woche bereits einmal herumgeschwirrt, nun sorgte er am letzten Tag der Transferperiode für kurzzeitige Aufregung. Vor allem, weil ein neuer Profi für einen zweistelligen Millionenbetrag allem widersprochen hätte, was zur aktuellen Finanzsituation des Vereins in der Corona-Pandemie bekannt ist. Doch es war nichts dran an dem vermeintlichen Last-Minute-Transfer des Mittelfeldspielers, der vom Profil her eher Jonas Hofmann als Denis Zakaria ähnelt.

Unterm Strich geht Borussia mit einem neuen Spieler (Marvin Friedrich), ohne zwei verliehene (Hannes Wolf, Torben Müsel) und ohne den an Juventus Turin verkauften Zakaria in die restlichen 14 Partien. Wirtschaftlich entsprechen alle Deals in etwa einer schwarzen Null, wenngleich Juventus die feste Ablöse über 4,5 Millionen Euro für Zakaria auf drei Geschäftsjahre verteilen kann. Anhand der offiziellen Mitteilung des börsennotierten italienischen Rekordmeisters lässt sich ablesen, wie die Klubs derzeit mit dem Geld jonglieren müssen.

Borussia wiederum hätte es sich, selbst wenn sie gewollt hätte, nicht annähernd leisten können, ohne weiteren Abgang auf den Zakaria-Verlust zu reagieren. So steht sie am Ende eines Transfer-Dominos mehrerer Mittelfeldspieler ohne Zugang da: Bruno Guimaraes wechselte von Olympique Lyon zu Newcastle United, Tanguy Ndombelé kehrte leihweise von Tottenham Hotspur nach Lyon zurück, Tottenham holte Rodrigo Bentancur von Juventus und Juventus schloss die Lücke mit Zakaria.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Darüber hinaus sind ein paar Spieler vom Markt, die in der jüngeren Vergangenheit bei Borussia im Gespräch waren. Romain Faivre von Stade Brest, dem Vernehmen nach einer der Top-Kandidaten im Sommer, der letztlich nicht kommen konnte, weil kein Gladbacher verkauft wurde, unterschrieb in Lyon. William Pacho aus Ecuador kam nach dem Ende August geplatzten Transfer zu Borussia bei Royal Antwerpen unter. Mittelfeldmann Finn Ole Becker, dessen Vertrag beim FC St. Pauli ausläuft, wechselt nach der Saison ablösefrei zur TSG Hoffenheim. Randal Kolo Muani vom FC Nantes brachte am „Deadline Day“ seinen Sommertransfer zu Eintracht Frankfurt über die Bühne.

Nun darf jeder davon ausgehen, dass sich in der Datenbank der Gladbacher Scoutingabteilung noch genügend spannende Portfolios befinden von Spielern, die für die Zukunft infrage kommen, vielleicht sogar eines von Angelo Fulgini. Falls Hofmann nicht verlängert und den Verein verlässt, könnte der Mann aus Angers noch mal ein Thema werden. Doch damit genug der Spekulation. Neben der Suche eines neuen Sportdirektors gilt Borussias Fokus ab jetzt aber vor allem der Bundesliga, dem Wesentlichen also. Dabei könnte das Ende der Transferperiode durchaus eine befreiende Wirkung haben.

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