Borussia-Training am Montag Farke setzt mit dem Rugby-Ei einen spielerischen Reiz

Mönchengladbach · Nicht nach vorne, sondern nur nach hinten spielen? Das war für die meisten Borussia-Profis zunächst eine Umstellung, als Daniel Farke ein Rugby-Ei mitgebracht hatte. Doch dann entstand ein abwechslungsreiches Trainingsspiel. Mit dem Ball am Fuß brachte ein Youngster die Fans zum Raunen.

Borussia Mönchengladbach: Rugby-Spiel im Training - Rainer Bonhof dehnt sich
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Borussen haben Spaß beim Rugby - Bonhof gelenkig

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Foto: Dirk Päffgen

Frankreich hat im März das prestigeträchtige Six-Nations-Turnier gewonnen, im nächsten Jahr findet dort die Weltmeisterschaft statt – dass Marcus Thuram mit Rugby etwas mehr anfangen konnte als einige seiner Teamkollegen, verblüffte am Montag auf dem Trainingsplatz am Borussia-Park demnach nicht. Das war natürlich auch Trainer Daniel Farke nicht entgangen, der in der zweiten Einheit der Vorbereitung gleich mal einen spielerischen Reiz setzte.

Da im Rugby der Ball nur nach hinten geworfen werden darf, mussten sich die Borussen umstellen. Farkes Co-Trainer Edmund Riemer zeigte kein Erbarmen und pfiff als Schiedsrichter jeden Regelverstoß ab. Nach wenigen Minuten kam allerdings ein ansehnliches Spielchen zustande, als „intensiv“ könnte man es mit einem inflationär häufig benutzten Adjektiv beschreiben. Auch Christoph Kramer strahlte Spielfreude aus, entwischte mit einem Lauf allen Gegnern und erreichte die Endzone, Malfeld genannt. Jacob Italiano konnte als Australier genau wie der Franzose Thuram einen Herkunftsvorteil ausspielen. Und die gute Nachricht: Verletzt hat sich keiner.

Dass hinter dem Rugbyspiel nicht nur Auflockerung und Bespaßung standen, bewies Farke im folgenden Abschnitt, als die Regel, dass nicht nach vorne gespielt werden darf, zunächst auch mit dem Ball am Fuß übernommen wurde. Das regte die Lust aufs Andribbeln an, um Raumgewinn zu erzielen.

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Foto: dpa/David Young

Es standen dieselben Borussen auf dem Platz wie beim Auftakt am Sonntag: Drei Torhüter und 19 Feldspieler waren dabei, darunter wieder die Verstärkung aus der U23 (Kushtrim Asallari, Tom Gaal, Jamil Najjar) und der U19 (Simon Walde). Im Trainingsspiel agierten die Teams jeweils im 4-4-1. Tony Jantschke, der im Frühjahr am Knie operiert worden war, absolvierte unterdessen ein paar Übungen mit den Athletiktrainern.

„Gentlemen!“, schallte es bei jeder Ansprache über den Platz. Trainer Farke hat sie offenbar nach mehr als vier Jahren Arbeit auf der Insel aus England importiert. „Er ist genauso aufgetreten, wie ich ihn kennengelernt hatte. Da war nichts gespielt“, sagte Sportdirektor Roland Virkus im Interview mit unserer Redaktion über Farkes erste Pressekonferenz Anfang Juni. Die besonnene, aber entschlossene Art spiegeln auch die ersten Eindrücke vom Trainingsplatz wider. Läuft eine Übung, darf sie erst einmal laufen – justiert, verbessert und kommentiert wird in den Pausen.

Der Franzose Marcus Thuram und der Australier Jakob Italiano sind kennen Rugby aus der Heimat.

Der Franzose Marcus Thuram und der Australier Jakob Italiano sind kennen Rugby aus der Heimat.

Foto: Dirk Päffgen

Einen auffälligen Auftritt hatte wieder Oscar Fraulo, mit einem sehenswerten Schlenzer brachte er die gut 100 Fans am Trainingsplatz zum Raunen. Aber auch die Arrivierten zeigten Engagement und Spielfreude. Als die Jüngsten aufräumten, ließen sich Alassane Plea und Marcus Thuram sogar noch ein paar Bälle von Oliver Neuville auflegen.

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