„Kannst dir keine Ergebnisse backen“ Borussias Trainer Farke war auf Schalke nur vom Resultat enttäuscht

Gelsenkirchen · Daniel Farke ist mit Borussia Mönchengladbach auch beim FC Schalke 04 ungeschlagen geblieben. Für den „perfekten Start“ fehlte dem Gladbach-Trainer aber etwas. Was er nach dem Spiel sagte und womit ihm sein Team besonders imponierte.

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Schalke 04 - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Daniel Farke hatte in Gelsenkirchen einen Interview-Marathon zu bewältigen. Bei Spielen, die am Samstagabend um 18.30 Uhr ausgetragen werden, fällt dieser immer noch mal etwas größer aus als gewöhnlich. So hatte Gladbachs Trainer vor der Pressekonferenz in der Schalker Arena bereits mehrere TV-Interviews gegeben – und musste im Anschluss noch weiter ans Mikrofon des ZDF-Sportstudios, das kurz vor Mitternacht die ersten Bilder der Partie im Free-TV zeigte.

Geduldig wiederholte Farke das, was er zuvor auch schon auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gesagt hatte. „Im Fußball ist es immer so, dass du dir keine Ergebnisse backen kannst, aber du kannst Leistung abliefern“, so Farke, der in diesem Punkt mit seiner Mannschaft „total zufrieden“ war.

Dabei hatten die Borussen vor allem in der Anfangsphase Probleme, richtig ins Spiel zu finden. Die ersten guten Torchancen gehörten den Schalkern. „Schalke hat sehr gut angefangen, war sehr aggressiv, sehr kompakt, sehr strukturiert und griffig gegen den Ball“, sagte Farke, dessen Team zeitweise deutlich über 70 Prozent Ballbesitz hatte, diesen aber nicht nutzen konnte, um in der Offensive wirklich gefährlich zu werden.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Marcus Thuram hatte die beste Chance des ersten Durchgangs, auf der Gegenseite erzielte Rodrigo Zalazar in der 29. Minute die Führung für den Aufsteiger. „Da haben wir unsere beiden Sechser herausgezogen und kassieren das Tor aus dem Nichts“, sagte Farke. Christoph Kramer und Manu Koné, das Duo vor der Abwehr, liefen Ball und Gegner nach dem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte nur hinterher, Nico Elvedi fälschte Zalazars Schuss wohl noch leicht ab. „Wenn der Ball nicht abgefälscht ist, hält Yann Sommer von 30 Bällen 30“, sagte Farke, der danach in einer mit 62.271 Zuschauern ausverkauften Veltins-Arena einen „kochenden Tempel“ wahrnahm.

Den Gladbachern fehlte vor allem die Konsequenz im letzten Drittel, die Schalker Fünferkette konnte zunächst nicht durcheinandergebracht werden. Das änderte sich erst nach der Pause. „Die Mannschaft hat nach einer ersten Halbzeit, die nicht gut war, in der zweiten Halbzeit deutlich besser gemacht und haben Ball und Gegner laufen gelassen. Wir hatten ein besseres Positionsspiel und haben verdient geführt“, sagte Manager Roland Virkus.

Jonas Hofmann und Marcus Thuram hatten das Spiel binnen sechs Minuten gedreht. „Cool zu bleiben, das ist eine Geisteshaltung und die setzen die Jungs von Tag zu Tag mehr um. Das ist ein Ausdruck unserer Spielweise. Wenn du viel Ballbesitz hast, kannst du zum Ende hin oft noch zulegen“, sagte Farke, der ebenso wie Virkus mit der Entstehung des Freistoßes, der zum Elfmeter und damit zum 2:2-Ausgleich führte, nicht einverstanden war.

Entsprechend konnte Farke sich über den Endstand nicht vollends freuen. „Wenn in der letzten Sekunde der Ausgleich gelingt, ist es für die Mannschaft, die in Führung war, enttäuschend“, sagte er, wusste das Unentschieden und die vier Punkte nach zwei Spieltagen aber einzuordnen. „Perfekt wäre der Start mit sechs Punkten gewesen, so haben wir vier Punkte. Für ein Team, das im letzten Jahr lange im Abstiegskampf war, ist das eine gute Situation“, sagte er.

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