7:0 gegen Oberneuland Zwei Doppelpacker und ein Debütant beim ersten Spiel der Gladbach-Abschlusstour

Bremen · Drei Jahre nach dem ersten Aufeinandertreffen im DFB-Pokal war Borussia am Pfingstmontag zum „Rückspiel“ beim FC Oberneuland zu Gast und siegte deutlich. Zwei Spieler, die den Klub verlassen, waren nicht mitgereist. Joe Scally verblüffte seinen Gegenspieler mit einer schönen Geste.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Päffgen

Mit dem einen oder anderen Namen der Gladbacher Profis hatte der FC Oberneuland zu Beginn noch leichte Probleme. So wurde auf dem Aufstellungsbogen in handschriftlicher Form aus Florian Neuhaus ein gewisser Fabian Nahms. Der kleine Fauxpas hatte indes nichts mit fehlendem Respekt des Amateurklubs zu tun, bei dem Borussia Mönchengladbach am Pfingstmontag zu Gast war. Im Gegenteil: Der Meister der fünftklassigen Bremen-Liga, der aus finanziellen Gründen auf die Aufstiegschance verzichtet, bedankte sich mehrmals, dass der Bundesligist den Worten Taten folgen ließ und mit dem bestmöglichen Aufgebot angereist war. So war die Partie auch eine klare Angelegenheit für den Favoriten, der zum Auftakt seiner dreitägigen Saisonabschluss-Tour 7:0 (4:0) gewann.

Das erste der beiden Freundschaftsspiele – am Mittwoch (18 Uhr) ist Gladbach noch beim Halleschen FC zu Gast – hat eine lange Vorgeschichte. Vor drei Jahren war der FC Oberneuland Borussias Gegner in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals, hatte aber aufgrund der Corona-Beschränkungen das Heimrecht getauscht. Nach dem 8:0-Erfolg im Borussia-Park versprachen die Borussen, dem Bremer Klub einen Besuch abzustatten – vom FC Oberneuland als „Rückspiel“ tituliert.

Dieses Rückspiel besuchten 1287 Zuschauer – sie sahen sieben Tore und fast alle Gladbacher Stars. Dass Manu Koné und Christoph Kramer aufgrund ihrer muskulären Probleme nicht würden mitwirken können, war im Vorfeld bereits klar. Beide Mittelfeldspieler begleiteten das Team auch nicht auf seine dreitägige Tour. Dasselbe gilt für Ramy Bensebaini und Marcus Thuram – indes laut Vereinsangaben nicht, weil sie den Verein sowieso verlassen, sondern weil beide angeschlagen aus der Partie gegen den FC Augsburg gegangen waren. So gehörte Lars Stindl, der scheidende Kapitän, dem Kader an, er kam allerdings nicht in die Partie – sehr zum Leidwesen von Oberneuland-Coach Sören Seidel, der zwischen 2007 und 2009 selbst für Gladbachs U23 gespielt hatte. „Lars Stindl hätte ich gerne auf dem Feld gesehen, er ist ein erstklassiger Fußballer“, sagte Seidel.

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Foto: Ja/Dirk Päffgen

Die kompletten zweiten 45 Minuten durfte derweil Ibrahim Digberekou mitspielen. Trainer Daniel Farke hatte im Vorfeld der Reise angekündigt, womöglich auch das eine oder andere Talent mitzunehmen. U19-Verteidiger Digberekou, der zuletzt seinen ersten Profivertrag bei Borussia unterschrieben hat, war letztlich der Glückliche. Viel Abwehrarbeit hatte er nicht zu verrichten, allerdings war er zusammen mit Torwart Tobias Sippel zur Stelle, als Oberneuland in der 84. Minute mit einem Distanzschuss und dem folgenden Abstauber seine beste Chance auf den Ehrentreffer hatte.

Am Ende konnte sich der Fünftligist jedoch darüber freuen, dass die Niederlage um ein Tor niedriger ausfiel als noch vor drei Jahren im DFB-Pokal. Semir Telalovic und Nathan Ngoumou trafen jeweils zweimal, zudem steuerten Yvandro Borges Sanches, Hannes Wolf und Jonas Hofmann jeweils einen Treffer bei.

Für viele Fans folgte der Höhepunkt erst nach dem Abpfiff. Da standen Borussias Profis noch für Fotos und Autogramme bereit. Für Oberneulands Nicolai Gräpler gab es eine besondere Überraschung. Er erhielt von seinem Gegenspieler Joe Scally das Trikot – und schaute im Anschluss ganz verdutzt, dass der US-Amerikaner im Gegenzug sein Trikot wollte. Der klassische Trikottausch dürfte ansonsten nicht Usus sein in der Bremen-Liga.

Gladbach: Telalovic und Ngoumou treffen doppelt gegen Oberneuland
Foto: Thomas Grulke

Borussia: Sippel – Scally (76. Lainer), Friedrich (46. Digberekou), Jantschke (76. Itakura), Wolf (76. Netz) – Reitz (76. Weigl), Fraulo (76. Neuhaus) – Ngoumou (76. Hofmann), Plea (46. Herrmann), Borges Sanches – Telalovic.

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