„Ihr werdet es mir nicht glauben“ Lainer verliert den Spaß am Borussia-Fußball nicht

Mönchengladbach · Im neuen Jahr kommt Stefan Lainer bislang deutlich mehr zum Zug als in der ersten Saisonhälfte. Nach dem 0:4 in Mainz ärgerte sich der Österreicher über den desolaten Auftritt. Auf welche Frage er auch keine Antwort weiß und was er für die neue Trainingswoche ausruft.

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So könnte Borussias Startelf gegen Union aussehen

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Foto: dpa/Uwe Anspach

In den bisherigen sieben Pflichtspielen des Jahres stand Stefan Lainer viermal in der Startelf, dreimal durfte Joe Scally ran, der zwischenzeitlich noch ein wenig angeschlagen war. So ist die Rechtsverteidiger-Position derzeit eine der wenigen, auf der in Gladbach überhaupt von einem ausgeglichenen Konkurrenzkampf gesprochen werden kann. Innenverteidiger Marvin Friedrich beispielsweise muss sich trotz schwacher Auftritte seiner Konkurrenten eingestehen, unter Daniel Farke bislang nicht zum Zug gekommen zu sein.

Lainer war nach der 0:4-Niederlage in Mainz, wo er zehn Minuten vor Schluss beim Stand von 0:3 ausgewechselt wurde, mächtig angefressen. „Ich hatte nach der Halbzeit das Gefühl, dass wir das drehen werden. Es war ein positives Gefühl in der Kabine und in der Mannschaft. Dann geht es Schlag auf Schlag, Mainz ist eiskalt und auf einmal steht es 3:0“, gab der Österreicher in der Mixed Zone zu Protokoll.

Mittlerweile ist Lainer laut eigener Aussage wieder auf einem guten Fitnesslevel. Seine erste Saisonhälfte war geprägt von Kurzeinsätzen. Eine Entzündung im Knie, eine Magen-Darm-Grippe und eine Coronainfektion bremsten den 30-Jährigen zwischenzeitlich aus. Aktuell hat Lainer den Abstand zu Scally verkürzt und wurde von Farke mit Startelf-Einsätzen belohnt – wenngleich er mit zwei individuellen Fehlern beim 3:2-Sieg gegen den FC Bayern und nun in Mainz jeweils entscheidend an einem Gegentor beteiligt war.

Eine Antwort, warum die Leistung in Mainz nach dem Erfolg in der Vorwoche wieder so deutlich abfiel, hat auch er nicht. „Das ist auch das, was uns beschäftigt, wieso wir das nicht hinbekommen. Ich würde uns nicht absprechen, dass wir nicht wollten. Wir waren motiviert, endlich mal nach einem Bayern-Sieg nachzulegen und zwei Siege in Folge feiern zu können. Auf dem Platz war es dann nicht so einfach“, sagte Lainer.

Unter Farke hat er sein eigenes Spiel angepasst. Geduld ist nun vor allem auf seiner Position gefragt, das Hauptaugenmerk liegt in der Defensive und auf einem geordneten Spielaufbau. Frühes Attackieren und hohes Anlaufen, für das Lainer 2019 von RB Salzburg verpflichtet wurde, stehen bei Borussia nur noch situationsbedingt auf der Tagesordnung. „Ich habe mich sicher als Spieler weiterentwickeln müssen und neue Dinge lernen müssen. Die Dinge, die der neue Trainer reinbringt, ergeben Sinn“, sagte Lainer und fügte vor den anwesenden Journalisten hinzu: „Ihr werdet es nicht glauben, aber es macht mir Spaß.“

Dennoch könnte Lainer gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) zunächst wieder auf der Bank sitzen, weil Scallys Fehlerquote zuletzt nicht ganz so hoch war. Was in der Trainingswoche, die am Dienstagnachmittag bedingt, gefragt ist, weiß er allerdings: „Wir müssen die Basics abrufen und trainieren. Wir haben die Fehler zu leichtfertig gemacht, das ist sofort bestraft wurden“, sagte Lainer.

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