Langjähriger CEO der Young Boys Bern Schippers-Nachfolger in Gladbach? Greuel wird es nicht

Mönchengladbach · Fünf Wochen nach dem Rücktritt von Stephan Schippers hat Borussia Mönchengladbach noch nicht verkündet, wer sein Nachfolger wird. Am Mittwoch kamen Gerüchte aus der Schweiz auf. Was an der Personalie dran ist.

Wanja Greuel arbeitete zehn Jahre für die Young Boys Bern.

Foto: imago images/Pius Koller/Pius Koller via www.imago-images.de

Vor drei Tagen postete Wanja Greuel ein Familienfoto aus dem Urlaub auf der Plattform Linkedin, die vor allem dem beruflichen Austausch dient. Doch genau das wollte der ehemalige CEO der Young Boys Bern vermitteln: Greuel ist bereit für ein „neues Kapitel“ und freut sich über neue berufliche Herausforderungen, ob im Fußball oder in einer anderen Branche.

Gladbach: Stephan Schippers trat am 7. August zurück

Am Mittwoch berichtete der „Blick“ aus der Schweiz, dass Greuel – geboren in Kaiserslautern – im Gespräch sei, die Nachfolge von Geschäftsführer Stephan Schippers bei Borussia Mönchengladbach anzutreten. Doch nach Informationen unserer Redaktion ist an der Personalie nichts dran.

Schippers‘ Rücktritt verkündete Borussia am 7. August und ließ Präsident Rainer Bonhof gleich in der offiziellen Mitteilung klarstellen: „Wir sind froh, dass wir einen sehr geeigneten und passenden Nachfolger für ihn gefunden haben und dass für einen geordneten gemeinsamen Übergang gesorgt ist.“

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Den Namen des Nachfolgers könne Borussia „mit Rücksicht auf seinen aktuellen Arbeigeber momentan noch nicht nennen“. Es sollte jedoch „in Kürze“ so weit sein, nach Informationen unserer Redaktion ist mit einer Verkündung in den nächsten Wochen zu rechnen.

Wanja Greuel verlor Machtkampf mit Christoph Spycher

Greuel prägte in Bern die erfolgreichste Ära der Vereinsgeschichte – woran Gladbachs heutiger Trainer Gerardo Seoane mit drei Meistertiteln ebenso einen großen Anteil hatte. Der andere starke Mann bei YB war und ist Christoph Spycher, der Sportchef weckte auch mal Borussias Interesse, genau wie das seines Ex-Vereins Eintracht Frankfurt und des Schweizer Fußballverbandes. Seit diesem Jahr ist Spycher in Bern sogar Anteilseigner – und setzte sich durch in einem Matchkampf mit Greuel.

„Es war stets mein Antrieb, als CEO die unternehmerischen Geschicke von YB mitgestalten zu können. Innerhalb der Unternehmensleitung bestehen mittlerweile jedoch unterschiedliche Auffassungen über die Führung des Klubs. Daher habe ich mich schweren Herzens entschlossen, YB zu verlassen“, wurde Greuel nach seiner Kündigung zitiert.

Der Pfälzer, der zuvor mehrere Jahre im Bereich der Sportvermarktung arbeitete, ist also auf der Suche – während Borussia ihren Schippers-Nachfolger schon gefunden hat und bald präsentieren wird.

„Der Verein muss ab sofort allein agieren“, hatte der langjährige Geschäftsführer im Abschieds-Interview mit unserer Redaktion erklärt. „Die Entscheidungen treffen jetzt meine Kollegen Roland Virkus und Markus Aretz, abgestimmt mit dem Präsidium und dem Aufsichtsrat. Aber ich laufe nicht weg und werde natürlich den Übergang zu meinem Nachfolger begleiten.“