Peintinger vertritt Hütter Borussias Manager will in der Trainer-Frage nur über „Plan A“ reden

Mönchengladbach · Christian Peintinger vertritt Adi Hütter gegen Hertha BSC. Borussias Co-Trainer sprach vorab über seine Art an der Linie und bekam von Sportdirektor Roland Virkus quasi eine Job-Garantie.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Christian Peintingers Debüt als Vertreter Adi Hütters bei einer Bundesliga-Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach hat dem etatmäßigen Co-Trainer zumindest eines gebracht: die Erkenntnis, dass er kurzfristig und wohl auch nicht langfristig um seinen Job fürchen muss. „Es gibt Plan A und den verfolge ich“, stellte Gladbachs Manager Roland Virkus klar, als er gefragt wurde, ob es ein denkbares Szenario gebe, das dazu führen könnte, sich von Cheftrainer Hütter und somit wohl auch seinen Assistenten Peintinger und Armin Reutershahn, im Paket aus Frankfurt gekommen, zu trennen.

Zwar haben, das bestätigte Virkus, alle Spieler Verträge auch für die Zweite Liga, es wäre also vorgesorgt für den Fall der Fälle, doch beschäftigt sich der Manager damit nicht. „Ich plane für die Bundesliga“, sagte er klipp und klar. Virkus vertraut also den sportlich Verantwortlichen, dass sie es nicht zur Katastrophe namens dritter Abstieg kommen lassen werden.

Peintinger indes schaut derzeit nicht so weit nach vorn, vorn ist für ihn nur Hertha BSC. Und da wird er Hütter an der Linie vertreten, weil der Chef positiv auf Corona getestet wurde und damit am Samstag fehlt, wenn der Sorgen-Gipfel gegen die „Alte Dame“ aus Berlin um 18.30 Uhr angepfiffen wird. Peintinger wird nicht per Funk verbunden sein mit Hütter während des Spiels.

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Foto: Dirk Päffgen

Dass dieser in der Quarantäne ähnlich wild vor dem Fernseher umhertanzt wie zuletzt sein Kölner Kollege Steffen Baumgart, dessen Engagement (und das seines Hundes) mit Videos in den sozialen Netzwerken dokumentiert wurde, ist nicht zu erwarten. Hütter ist stets sehr gefasst. Möglich, dass es nun gegen die Hertha etwas unruhiger wird an der Linie, wenn Peintinger dort in vorderster Linie Dienst tut. „Ich bin kein Rumpelstilzchen. Aber ich bin sehr emotional dabei und werde versuchen, von von außen Einfluss nehmen“, kündigte der 54-Jährige an.

Seit 20 Jahren sind Hütter und „Peinti“ befreundet, bei den Young Boys Bern begann 2015 die gemeinsame Zeit als Trainergespann, zeitweise bildeten die Herren sogar eine Trainer-WG. Reutershahn kam dann 2018 in Frankfurt dazu, aus dem Hütter-Gespann wurde eine Troika, die nun auch als Ganzes nach Gladbach kam.

Beim Training am Donnerstag war Peintinger vor allem Beobachter, die Anweisungen in großer Runde gab Reutershahn. Wie Hütter fehlte auch Co-Trainer Frank Geideck wegen einer nachgewiesenen Corona-Infektion. Die übrigen Trainer ließen die Gladbacher vor allem den Torabschluss üben, so hatte Trainingsgast Patrick Foletti, Torwarttrainer der Schweizer Nationalmannschaft, eine gute Gelegenheit, seinen Musterschüler Yann Sommer immer wieder in Aktion zu erleben.

Es wirkte alles recht harmonisch auf dem Platz und die von Christoph Kramer angemerkten Grüppchenbildungen wollte Peintiger aus Trainersicht nicht bestätigen. „Ich habe nicht das Gefühl, dass es eine Grüppchenbildung gibt“, versicherte der Co-Trainer, der nun Cheftrainer für ein Spiel ist. Das hatte er das Gefühl, nicht exklusiv mithin, dass Borussias Defensivarbeit besser werden muss. „Wir haben es in Stuttgart als Kollektiv nicht gut gemacht, wir waren zu inaktiv, haben nicht alles getan, um die Tore zu verhindern“, sagte Peintinger und versicherte, daran gearbeitet zu haben.

Dass das Borussen-Spiel am Samstag einen besonderen Peintinger-Touch haben wird, ist nicht zu erwarten. Sehr offensiver Fußball mit hohem Anlaufen, das ist Peintingers Ding, was er gemein hat mit Hütter. „Wir haben an Stellschrauben gedreht, alles in Absprache mit Adi“, gab Peintinger bekannt. Erst einmal musste er in der gemeinsamen Zeit Hütter bei einem Pflichtspiel vertreten – das war 2019 bei Eintracht Frankfurt im Europa-League-Achtelfinale bei Inter Mailand, es gab einen 1:0-Sieg.

Peintingers Siegquote als Hütter-Vertreter liegt somit also 100 Prozent. Dabei soll es bleiben, das wünschen sich bei Borussia alle im Abstiegskampf. „Die Situation und die Herangehensweise ist anders als damals das Spiel gegen Mailand, aber das Ziel nicht: Wir gehen in das Spiel, um es zu gewinnen“, sagte Peintinger. Ob Mailand oder Berlin – Hauptsache gewinnen, das ist seine Devise.

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