„Er ist ein Spieler, der führt“ Ko Itakuras WM-Spielzeit entpuppt sich jetzt als Vorteil für Gladbach

Mönchengladbach · Der Japaner absolvierte wie Nico Elvedi am Mittwoch sein erstes Teamtraining bei Borussia seit dem Beginn der WM-Pause. Trainer Daniel Farke, der wieder deutlich mehr Spieler auf dem Platz begrüßen durfte, hatte zuletzt schon seinen Abwehrmann gelobt. Was er an Ko Itakura besonders schätzt.

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Foto: IMAGO/Revierfoto

Ganz am Ende der Einheit am Mittwochmittag teilte sich Borussias Trainingskader in mehrere Gruppen. Während das Gros der Profis noch abschließend einige Sprints absolvieren mussten, gingen Christoph Kramer, Rocco Reitz und Hannes Wolf auf eine regenerative Laufrunde. Schließlich hatte das Trio in der vergangenen Woche krankheitsbedingt gefehlt. Und dann gab es noch die WM-Rückkehrer Jonas Hofmann, Joe Scally, Nico Elvedi und Ko Itakura, die ihr eigenes Laufprogramm absolvieren mussten. Am Tag zuvor hatten die Nationalspieler noch den Laktattest nachgeholt.

Doch egal, welche Läufe die Spieler zum Abschluss noch zu absolvieren hatten, alle hatten eine intensive, fast zweistündige Einheit hinter sich, in der auch zwischendurch immer wieder Athletikübungen eingestreut wurden. Zudem standen mehrere Spielformen auf dem Programm: Zunächst war das Spielfeld sehr breit und sehr kurz, dafür konnten die beiden Mannschaften jeweils auf zwei Tore spielen. Später näherte sich das Feld den normalen Maßen mit insgesamt nur zwei Toren an.

Indes war es für Trainer Daniel Farke dabei erstmals möglich, Elf-gegen-Elf spielen zu lassen. Yvandro Borges Sanches diente dazu noch als zusätzliche Anspielstation für beide Teams. Die Trainingsgruppe war im Vergleich zum Vortag deutlich größer geworden, von 17 Feldspielern ging es hoch auf 22. Dafür sorgten alleine schon die vier WM-Teilnehmer, die am Dienstag noch individuelle Tests absolviert hatten. Außerdem kehrte der zuletzt erkrankte Torben Müsel zurück, der allerdings das abschließende Spiel noch nicht mitmachte. So fehlte neben Vizeweltmeister Marcus Thuram, der noch im Urlaub weilt, nur Lars Stindl (erkrankt).

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Foto: dpa/David Young

Für Elvedi und Itakura war es derweil das erste Mannschaftstraining mit den Teamkollegen seit dem Beginn der WM-Pause. Beide Verteidiger hatten es mit ihren Nationalteams in Katar bis in das Achtelfinale geschafft. Das K.o.-Spiel gegen Kroatien, das Japan im Elfmeterschießen verlor, hatte Itakura wegen einer Gelbsperre verpasst. In der Gruppenphase hatte er jedoch alle Spiele komplett absolvieren können – was angesichts seines im September erlittenen Innenbandanrisses im Knie nicht selbstverständlich war.

Beim 4:2-Erfolg der Borussen gegen Dortmund feierte Itakura zwar ein Kurz-Comeback, bei 100 Prozent befand sich der Abwehrspieler zu jenem Zeitpunkt aber ganz sicher noch nicht – was auch seinen Trainer Farke beschäftigt hatte, wie er dieser Tage nochmals zugab. „Da haben zwei Herzen in meiner Brust geschlagen, denn ich war schon besorgt, dass er bei dem Turnier auch verheizt werden könnte. Die Frage war, ob er ohne vorherigen Einsatz auf WM-Niveau spielen kann. Letztlich muss man sagen, dass ihm die Spiele gutgetan haben, das ist jetzt auch gut für uns“, sagte Farke vor Weihnachten, als er den Sommer-Zugang als wichtige Stütze in Borussias Abwehr lobte – obwohl dieser bislang erst sieben Pflichtspiele für Gladbach bestreiten konnte.

„Wir sind froh, dass er zurück ist. Seine gesunde Aggressivität tut uns gut, er spricht auch viel und hat eine gute Körpersprache. Ko ist ein Spieler, der führt und der auch führen will“, sagte Farke. Das WM-Abenteuer entpuppt sich nun als Vorteil. Denn dank seiner Einsätze bei der Weltmeisterschaft startet Itakura nun nicht komplett neu, wie es nach der Innenbandverletzung auch möglich gewesen wäre. Jetzt bleiben ihm noch gut dreieinhalb Wochen, um sich in der Winter-Vorbereitung wieder für die Stammformation zu empfehlen.

 Wieder im Mannschaftstraining: Ko Itakura.

Wieder im Mannschaftstraining: Ko Itakura.

Foto: Thomas Grulke

In Gladbachs Viererkette könnte der 25-Jährige dann wieder – wie zu Beginn der Saison – die Innenverteidigung gemeinsam mit Elvedi bilden. Im Abschlussspiel am Mittwoch spielten die beiden aber nicht gemeinsam, Itakura verteidigte mit Tony Jantschke, Elvedi mit Marvin Friedrich. Letztere behielten mit ihrem Team die Oberhand – nicht zuletzt dank eines sehenswerten Treffers von Florian Neuhaus, der einen Eckball Patrick Herrmanns in den Rückraum mit einem Volleyschuss vollendete.

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