Bei Borussias 5:1 Was Herrmann gegen Hoffenheim besonders stolz machte

Mönchengladbach · Patrick Herrmann machte gegen 1899 Hoffenheim sein 389. Match für Gladbach. Für das Eigengewächs, das früher im Internat im Borussia-Park wohnte, gab es dabei ein ganz besonderes Erlebnis.

 Patrick Herrmann mit Kapitänsbinde beim Seitfallzieher gegen Hoffenheim.

Patrick Herrmann mit Kapitänsbinde beim Seitfallzieher gegen Hoffenheim.

Foto: Ja/Dirk Päffgen (dirk)

Sein Gladbach-Spiel Nummer 389 wird Patrick Herrmann nicht vergessen, auch wenn es wieder mal nur ein Teilzeit-Einsatz war beim 5:1 gegen 1899 Hoffenheim. Doch als er auf den Rasen lief, war dieses Mal etwas anders, es gab etwas zuvor nie Dagewesens: Erstmals in einem Borussia-Pflichtspiel trug der 31-Jährige die Kapitänsbinde. Lars Stindl, den er ersetzte, nestelte ihm das grüne Stoffstück an den Oberarm. Dann betrat Herrmann unter dem Jubel der Fans die Bühne.

„Es hat sich toll angefühlt und hat mich stolz gemacht, die Binde zum ersten Mal in einem offiziellen Spiel zu tragen“, sagte Herrmann nach 16 Minuten als Kapitän. Einer wie er hat an Tagen wie diesen auch eine Anekdote aus der Vergangenheit parat. „Wir haben oft darüber gesprochen, dass ich 2010 in meinem ersten Spiel die Kapitänsbinde in der Hand hatte und ein Tor vorbereitet habe, bevor ich sie weitergeben konnte. Und nun hatte ich sie am Arm“, erzählte Herrmann, der einst in der ersten Version des Nachwuchsinternats im Borussia-Park lebte.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Am Samstag hatte die Nordkurve seinen Einsatz lautstark gefordert. „Wir woll‘n den Herrmann seh‘n!“, riefen die Fans. Herrmann ist ein „Publikumsspieler“, wie der nun frühere Gladbach-Trainer Adi Hütter zu sagen pflegte. In einer Zeit, in der aus Abstand Distanz geworden war zwischen Team und Anhängerschaft, ist Herrmann ein Anker geblieben.

Und er hat den Gladbach-Freunden mit seiner Vertragsverlängerung bis 2024, die Mitte der Woche bekannt gegeben wurde, den Glauben daran zurückgegeben, dass es Spieler im Team gibt, die sich mit Haut und Haaren mit dem Klub identifizieren. Das ist ein Grund, warum ihn Manager Roland Virkus als „wichtigen Teil der Mannschaft“ einsortiert und Herrmanns Vertrag ausgeweitet hat. Hermann ist auf bestem Weg, ein ewiger Borusse zu werden.

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Foto: Dirk Päffgen

Was ihm wichtig ist: Die Fans sind wieder da. Daraus saugt er Energie. Das 5:1 gegen Hoffenheim beschrieb Herrmann auch als Resultat einer Wechselwirkung zwischen Spielfeld und Tribüne. „Auch nach dem frühen Gegentor haben uns die Fans angepeitscht, das braucht man als Spieler“, sagte Herrmann. „Die Stimmung im Stadion hat dazu beigetragen, dass wir so gespielt haben.“

Dass er in der nächsten Saison mehr als 864 Minuten, die sich auf 26 Pflichtspieleinsätze verteilen, mitmachen will, ist logisch. Und auch, dass er wieder treffen will. Zwei komplette Spielzeiten ist er ohne Treffer, zuletzt traf er am 20. Juni 2020 in Paderborn. In dieser Saison hat er immerhin fünf Vorlagen zu bieten. Gegen Hoffenheim war es knapp, sein Seitfallzieher verfehlte das Ziel. „Das hätte das Stadion zum Kochen gebracht“, vermutete Herrmann. Nach dem Spiel kletterte er als Kapitän über den Zaun zu den Fans. Er genoss das Bad in der Menge sichtlich.

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