Borussias Innenverteidiger Warum Elvedi seinem Nebenmann Itakura derzeit einen Schritt voraus ist
Mönchengladbach · Borussia ist auf der Suche nach der defensiven Stabilität der ersten Saisonwochen. Dass die bislang nicht zurückgekehrt ist, hat auch mit den Innenverteidigern zu tun. Weswegen zumindest Nico Elvedi jüngst wieder einen Schritt nach vorne gemacht hat und nun Ko Itakura nachziehen muss.

Aus diesen Ländern kamen die meisten Borussia-Spieler
Es wäre der krönende Abschluss eines gelungenen Abends gewesen für Nico Elvedi. In der Nachspielzeit des ersten EM-Qualifikationsspiels der Schweiz gegen Belarus (gespielt wurde in Serbien) war Gladbachs Innenverteidiger zum Kopball gekommen, der Ball klatschte aber von der Unterkante der Latte zurück ins Spielfeld. Doch auch ohne zweites Länderspieltor dürfte der 26-Jährige zufrieden gewesen sein. Elvedi und seine Nebenleute in der Abwehr der „Nati“ hatten mit den Angreifern der Gastgeber wenig Mühe: Torwart und Vereinskollege Jonas Omlin sah von der Ersatzbank aus, dass sein Vorgänger im Gladbacher Tor, Yann Sommer, einmal Glück bei einem frühen Lattentreffer hatte und ansonsten nur einmal zupacken musste.
Elvedi und Co. durften also ein „zu Null“ feiern, in Gladbach erlebt der langjährige Borusse so etwas nur selten. Viel zu häufig präsentiert sich die Defensive zu löchrig und wacklig – und daran hat der Schweizer Nationalspieler seinen Anteil. Dass er zuletzt für Borussia drei stabile Spiele in Folge ohne gröbere Patzer absolvierte, ist schon eine Erwähnung wert. Denn zuvor ließ Elvedi die Sicherheit früherer Jahre auffallend oft vermissen.
Ob beim 1:2 in Bochum, beim 2:3 gegen Leverkusen oder beim 0:4 in Mainz – immer wieder unterliefen Elvedi schwere Schnitzer, die zu Gegentoren führten. Begonnen hatte diese Phase der Instabilität mit dem 1:5 in Bremen Anfang Oktober. Zuvor hatte aber auch Elvedi einen guten Saisonstart gehabt, er harmonierte gut mit seinem neuen Nebenmann Ko Itakura. Der Nachfolger Matthias Ginters überzeugte im Abwehrzentrum von Beginn an und schien auch Elvedi wieder mehr Sicherheit zu verleihen. Dass Borussia ab Oktober in der Defensive wieder deutlich anfälliger wurde, machten viele Beobachter auch am verletzungsbedingten Ausfall des Japaners fest.

So könnte Gladbachs Startelf gegen Augsburg aussehen
Itakura ist indes längst zurückgekehrt, mit ihm jedoch nicht die Defensivstärke der Saison-Startphase (fünf Gegentore nach sieben Spielen). Mehr noch: Nun patzt auch der 26-Jährige des Öfteren. So sah er jüngst beim 2:2 gegen Bremen bei beiden Gegentoren nicht gut aus, zudem brachte er zweimal mit zu kurzen Abspielen seine Nebenleute in Bedrängnis. Solche Unkonzentriertheiten hatten sie in Gladbach zuvor von ihrem Defensivmann noch nicht gesehen. Auch bei der Hertha, in Mainz oder Leipzig machte Itakura nicht immer eine gute Figur.
Während sich Elvedi in den vergangenen Wochen zumindest etwas gefangen zu haben scheint, ist Itakura noch auf der Suche nach der Sicherheit seiner Anfangszeit in Gladbach. Damals hatte Trainer Daniel Farke die Bedeutung seines Neuzugangs durchaus häufiger betont, er wies in dem Zusammenhang jedoch auch stets darauf hin, dass Itakura zuvor noch nie auf Bundesliganiveau gespielt habe und seine Qualität erst über einen längeren Zeitraum nachweisen müsse. Aktuell geht es für den japanischen Nationalspieler darum, generell wieder zu mehr Konstanz zu finden.
Für Borussias Abwehr ist es ein Dilemma und trägt nicht zu größerer Sicherheit bei, wenn immer ein anderer den entscheidenden Fehler macht. Im besten Fall setzt Elvedi nun seinen positiven Trend der jüngsten Wochen fort und zieht seinen Nebenmann mit. An der nötigen Unterstützung durch ihren Trainer wird es den beiden auch in den kommenden Wochen ganz sicher nicht mangeln. Farke, der grundsätzlich nicht zu vielen personellen Veränderungen neigt, wird die Innenverteidigung unverändert lassen, sollte nichts Unvorhergesehenes passieren. Im besten Fall unterstreichen seine Stammkräfte dies nun mit stabilen Leistungen.