Rekordsieg knapp verpasst Netz und Reitz kurz vor EM-Qualifikation – mit 2026 im Hinterkopf
Mönchengladbach · Luca Netz und Rocco Reitz haben mit der U21 einen 10:1-Sieg in Estland eingefahren. Dabei war Netz an mehreren Toren beteiligt, sein direkter Konkurrent allerdings auch. Was das für seinen Stammplatz im Hinblick auf die kommende EM und seine Perspektive im DFB-Dress generell bedeutet.
Zwei Gladbacher stehen zur Standardausführung bereit und es wird gefährlich: Was in der vergangenen Saison für Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga galt, gilt neuerdings auch für die deutsche U21-Nationalmannschaft. Diese steht nach zwei klaren Siegen kurz vor der Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 in der Slowakei.
Nach einem 5:1 am vergangenen Mittwoch gegen Israel gelang am Dienstag ein 10:1-Sieg gegen die Auswahl Estlands. Auch wenn sowohl der Rekordsieg der U21 als auch der EM-Qualifikation nicht erreicht wurden, ist den Deutschen das Ticket kaum mehr zu nehmen. Bei noch zwei Spieltagen stehen sie vier Punkte vor Verfolgen Polen. Ein Sieg im nächsten Spiel gegen Bulgarien im Oktober würde ausreichen.
Dann dürften auch Rocco Reitz und Luca Netz wieder mitwirken. Die beiden Gladbacher Profis haben sich zu Stammspielern im Team von Antonio di Salvo entwickelt und stehen bei sechs respektive fünf Einsätzen in der Qualifikation Wettbewerb. Dazu haben sich beide jetzt auch zu Freistoßexperten entwickelt. Im Spiel gegen Estland wurden alle Standards in der ersten Hälfte von einem Borussen geschossen.
Netz und Reitz zur Pause ausgewechselt
Auch wenn viele dieser Situationen lediglich in gefährlichen Chancen mündeten, war ein Eckball dann doch von Erfolg gekrönt. Das 4:0 entstand durch eine kurz ausgeführte Ecke von Netz auf Reitz, der im Anschluss per Flanke für Eric Martel auflegte. Darüber hinaus wurden auch die ersten drei Tore über die linke Seite vorbereitet. In zwei dieser Situationen war Netz an der Kombination vor dem Tor beteiligt. Somit hatte der Verteidiger durchaus seinen Anteil am 5:0-Halbzeitstand. Zur Pause wurde er dann, wie auch Reitz, ausgewechselt – was Gladbachs Trainer Gerardo Seoane mit Blick aufs Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag ganz recht gewesen sein dürfte.
Im Team di Salvos ist Luca Netz einer der erfahrensten Spieler. Nur Martel und Ansgar Knauff haben mehr U21-Einsätze als seine 16 gesammelt. Bereits bei der EM 2023 wurde der Borusse eingesetzt. Dennoch ist sein Stammplatz bei der U21 nicht ganz so sicher wie bei Borussia. In Nathaniel Brown und Frans Krätzig kamen seine beiden aktuellen Konkurrenten in der zweiten Halbzeit gegen Estland zum Zug.
Krätzig steuerte bei seinem Debüt gleich drei Vorlagen, davon eine per Ecke, bei. Damit hat er Netz in Sachen Torbeteiligungen schon überholt. Anders als Reitz wartet dieser nämlich noch auf ein Tor oder eine Vorlage bei der U21. Was er Konkurrenten wie Krätzig, Brown oder Tom Rothe (diesmal für die U20 im Einsatz) voraushat, ist sein Stammplatz bei einem Bundesligisten und demzufolge viel Erfahrung trotz seines Alters.
Luca Netz: Chancen auf die WM 2026?
Dennoch wird es für Netz wichtig sein, weiterhin Stammspieler zu bleiben. In den deutschen Nationalmannschaften gibt es auf der Linksverteidigerposition viel personelle Bewegung. Wenn Netz die Entwicklung in dieser und der nächsten Saison weiterführt und sich bei der kommenden U21-EM empfehlen kann, hat er durchaus die Chance, ein Kandidat für die WM 2026 zu werden. Gute Standards sind dabei ein wertvolles Zusatzargument.